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Neurodermitis erhöht Risiko für chronisches Handekzem

Dass das sogenannte chronische Hautekzem oft in Zusammenhang mit beruflichen Tätigkeiten auftritt, ist bekannt. Daten der fortlaufenden deutschen LISA-Studie zeigen nun, dass auch unter Kindern und Jugendlichen Handekzeme verbreitet sind und Neurodermitis einen Risiko-Faktor darstellt.

Nicht nur Menschen, die aufgrund ihres Berufes häufig mit stark hautreizenden Stoffen in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko für ein chronisches Handekzem. Auch unter Kindern und Jugendlichen sind entzündliche Hauterkrankungen an Händen bis hin zum chronischen Kontaktekzem verbreitet. Das zeigte die Auswertung der fortlaufenden LISA-Studie. Sie erfasst, wie hoch der Anteil derjenigen Menschen in der Gesamtbevölkerung Deutschlands ist, die ein Handekzem haben oder hatten, und welche Ursachen hierfür eine Rolle spielen.

Entzündliche Hauterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Bekannt ist, dass in einigen Berufen wie Friseur:in, Bäcker:in, Florist;in oder in Gesundheitsberufen ein höheres Risiko besteht, eine entzündliche Hauterkrankung zu entwickeln als bei anderen Erwerbstätigkeiten. In der fortlaufenden LISA-Studie wurde nun festgestellt, dass auch eine:r von zehn Studienteilnehmer:innen bis zum 15. Lebensjahr bereits mindestens einmal ein Handekzem hatte – also lange bevor ein berufliches Umfeld Einfluss auf die Haut haben kann. Laut Studie sind Mädchen (12,7 Prozent) davon deutlich häufiger betroffen als Jungen (8,2 Prozent).

Neurodermitis erhöht Risiko für Handekzem

Aus der Studie wurde auch ersichtlich, dass ein starker Zusammenhang zwischen dem Auftreten des chronischen Handekzems und einer in der Kindheit festgestellten Neurodermitis besteht: Ein Kind mit Neurodermitis hat also später ein höheres Risiko ein chronisches Handekzem zu entwickeln. Dieses erhöhte Risiko wurde jedoch nicht festgestellt für Kinder mit anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder allergischem Asthma. Die Autoren der Studie empfehlen, erste Anzeichen von Neurodermitis frühzeitig zu behandeln.

 

Quelle:

Wang J. et al.: Lifetime prevalence and determinants of hand eczema in an adolescent population in Germany: 15-year follow-up of the LISA cohort study. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; 36(4): 547–56.

 

 

Weiterführende Links:

  • Link zum Podcast: Hautirritation oder Kontaktekzem?
  • Neurodermitis