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Rauchstopp in der Schwangerschaft – ein Grund mehr

Besteht ein Zusammenhang zwischen allergischen Symptomen und Rauchen in der Schwangerschaft? Hinweise darauf liefert eine große internationale Studie, an der auch zahlreiche deutsche Forscherinnen und Forscher beteiligt waren. Im Fachmagazin ‚Environmental Health Perspectives‘ veröffentlichten sie ihre Ergebnisse.

Dass aktives Rauchen die Wahrscheinlichkeit an Asthma zu erkranken erhöht, steht außer Zweifel: Je länger und je mehr jemand raucht, desto höher wird das Risiko. Jüngere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass Passivrauchen ebenfalls einen Risikofaktor für Atemwegserkrankungen und speziell für die Entstehung von Asthma darstellt – gerade bei Kindern. Wie verhält es sich aber, wenn die Kinder den Folgen des Rauchens im Mutterleib ausgesetzt sind?

Dieser Frage ging MeDALL (Mechanisms of the Development of Allergy), ein Zusammenschluss aus öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen in Europa, nun auf den Grund. Das Autorenteam führte dazu Daten von 10.860 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus insgesamt fünf europäischen Geburtskohorten-Studien zusammen und analysierte sie.

Begleitet von der Schwangerschaft der Mutter bis zur Pubertät

Für die einzelnen Studien waren zuvor anhand von Fragebögen die elterlichen Rauchgewohnheiten sowie mögliche gesundheitliche Folgen für die Kinder ermittelt worden. Die Studien umfassten den Zeitraum zwischen Schwangerschaft und Pubertät (14-16 Jahre). Durch die große Datenmenge konnten die Wissenschaftler auch den zeitlichen Verlauf relativ detailliert analysieren. Sie unterschieden entsprechend in frühes vorübergehendes, anhaltendes sowie jugendliches Asthma. Zudem fragten sie nach einer Rhinokonjunktivitis, also einer Kombination aus schwerer Augen- und Nasenreizung. Drei wesentliche Erkenntnisse konnten die Autoren gewinnen: 

  • Die Wahrscheinlichkeit für Asthma beim Kind wird schon durch gelegentliches mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft erhöht - unabhängig von der Anzahl der Zigaretten pro Tag. Für Rhinokonjunktivitis bestand dieser Zusammenhang nicht.
  • Rauchte die Mutter mehr als 10 Zigaretten am Tag, war sowohl das Risiko für ein anhaltendes Asthma als auch für eine Rhinokonjunktivitis der Kinder erhöht.
  • Das Rauchen in der Schwangerschaft zeigt seinen Effekt vor allem im frühen Kindesalter: Auswirkungen auf Asthma oder Rhinokonjunktivitis bei jungen Erwachsenen konnten nicht gezeigt werden.

Zusammenfassend, so die Autoren, stützt die Arbeit die Hypothese, dass der frühe Kontakt mit Tabakrauch mit der Entstehung von Asthma in jungen Jahren zusammenhängt.

 

Quelle:
Thacher, JD. et al.: Maternal Smoking during Pregnancy and Early Childhood and Development of Asthma and Rhinoconjunctivitis – a MeDALL Project. In: Environmental Health Perspectives, 2018, DOI: 10.1289/EHP273.