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Asthma-Mittel hilft möglicherweise auch bei Lebensmittelallergie

Der Antikörper Omalizumab führt eventuell dazu, dass Nahrungsmittelallergien etwas abgemildert werden. Darauf weist eine kleine aktuelle Studie hin. Bisher wird das Medikament bei schwerem Asthma eingesetzt.

Forschende aus Italien wollten herausfinden, ob der Antikörper Omalizumab neben Asthma auch Nahrungsmittelallergien positiv beeinflussen kann. Dafür werteten sie Daten von Patientinnen und Patienten aus, die zwischen 2014 und 2017 aufgrund ihres Asthmas mit Omalizumab behandelt wurden und zusätzlich an einer Nahrungsmittelallergie litten. Auf 15 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren traf dies zu.

Nach viermonatiger Behandlung mit dem Antikörper vertrugen alle Kinder wesentlich höhere Dosen der Nahrungsmittel, gegen die sie allergisch waren. Dies stellten die Forschenden in oralen Provokationstests fest. Die Zahl der allergischen Reaktionen nach unbeabsichtigtem Verzehr sank bereits während der Behandlungszeit deutlich. Die Behandlung mit Omalizumab dauerte weiterhin an.

 

Gute Ergebnisse, begrenzte Aussagekraft

11 der 15 Kinder konnten nach vier Monaten die entsprechenden Lebensmittel wieder auf ihren Speiseplan setzen. Die übrigen Kinder durften zumindest Spuren davon essen. Auch die Lebensqualität der jungen Teilnehmenden stieg. Dies lag zum einen an der verbesserten Asthmakontrolle, zum anderen an weniger strengen Speiseplanregeln. Insgesamt betrafen die Allergien der Kinder 37 verschiedene Lebensmittel, darunter Milch, Weizen, Ei, Haselnuss und Aprikose.

Da die Studie nur 15 Kinder umfasste, liefert sie nur einen ersten Hinweis darauf, dass Omalizumab auch Menschen mit Nahrungsmittelallergie helfen kann. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Forschungsprojekte diese Ergebnisse bestätigen. Die Therapie mit dem Antikörper ist vergleichsweise teuer, in der Studie werden Kosten von etwa  1300 Euro pro Monat und Kind angegeben.

 

Quelle:

Fiocchi, A., et al.: Impact of Omalizumab on Food Allergy in Patients Treated for Asthma: A Real-Life Study. In: The Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice (2019) 7; 6 S. 1901-1909.