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Nahrungsmittelallergien in Europa

Allergien gegen bestimmte Lebensmittel treten in europäischen Ländern ganz unterschiedlich häufig auf, so das Ergebnis eines internationalen Forschungsteams. Beim Vergleich von acht Ländern fanden sie in der Schweiz die höchste Rate, in Griechenland die niedrigste.

Studien, die sich auf Selbstauskünfte stützen, zeigten einen enormen regionalen Unterschied in der Verbreitung von Lebensmittelallergien. Berichten in einem EU-Land nur zwei Prozent der Befragten, eine Allergie zu haben, erreicht die Rate anderswo 37 Prozent. Forschende wollten daher überprüfen, wie sehr sich die nachweislichen Erkrankungsraten unterscheiden.

Das Ergebnis: Mit einer Nahrungsmittelallergierate von 5,6 Prozent lag die Schweiz vorne, gefolgt von Spanien, Polen, den Niederlanden und Island. Die niedrigste Rate wies Griechenland auf, mit nur 0,3 Prozent der Bevölkerung, die eine Nahrungsmittelallergie zeigen. Die Verbreitung in Deutschland wurde in dieser Studie nicht erfasst.

 

Befragung, Blut- und Provokationstest

Für aussagekräftige Ergebnisse führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine dreistufige Studie durch, in verschiedenen europäischen Städten (Athen, Reykjavik, Utrecht, Lodz, Madrid, und Zürich). In einem ersten Schritt identifizierten sie in einer Screening-Befragung Personen, die möglicherweise eine Lebensmittelallergie haben. Diese wurden gebeten, einen ausführlichen Fragebogen zu beantworten und einen Bluttest auf IgE-Antikörper durchführen zu lassen. Sprachen auch diese Ergebnisse für eine tatsächliche Erkrankung, wurden die Personen zu einem oralen Provokationstest in ein Allergiezentrum eingeladen.

 

Fischallergie vor allem in Spanien und Island verbreitet

Auch die Lebensmittel, gegen die die Menschen in einer Region am häufigsten allergisch sind, unterscheiden sich stark. So sind eine Shrimps- und Fischallergie beispielsweise besonders in Spanien und Island verbreitet. In der Schweiz, in Polen und den Niederlanden sind Pfirsich, Apfel und Haselnüsse die häufigsten Auslöser. Eine Nahrungsmittelallergie gegen Apfel oder Pfirsich hängt in der Regel mit einer Allergie gegen Baumpollen zusammen.

 

Quelle:

Lyons, S. A., et al.: Food Allergy in Adults: Substantial Variation in Prevalence and Causative Foods Across Europe. In: The Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice, 2019, online (zuletzt abgerufen am 24.5.2019) Hyperlink: doi.org/10.1016/j.jaip.2019.02.044