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Passivrauch von E-Zigaretten begünstigt Asthmaanfälle

Immer mehr Raucher nutzen E-Zigaretten und Verdampfer. Bei Menschen mit Asthma kann dies die Asthma-Kontrolle verschlechtern. US-Amerikanische Forschende haben nun untersucht, ob auch der Passivrauch der elektronischen Rauchutensilien Asthmaanfälle bei Kindern und Jugendlichen verursachen kann.

Das Wissenschaftsteam nutzte die Daten aus einer regelmäßig durchgeführten Studie an knapp 70.000 Schülerinnen und Schülern zwischen 11 und 17 Jahren aus Florida. 11.830 der Kinder und Jugendlichen gaben 2016 an, unter Asthma zu leiden. Rund jede/r Fünfte berichtete über einen Asthmaanfall innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Etwa ein Drittel der Asthmatiker war dem Passivrauch elektronischer Nikotinprodukte ausgesetzt.

Die Forschenden berücksichtigten neben dem Passivrauchen verschiedene Einflussfaktoren wie Geschlecht, Ethnie, Alter und Wohnort (z. B. Großstadt oder Dorf). Dabei zeigte sich, dass Asthmaanfälle bei Kindern und Jugendlichen, die dem Passivrauch von E-Zigaretten und ähnlichen Geräten ausgesetzt waren, häufiger vorkamen. 

Die Forschungsgruppe weist darauf hin, dass weitere Studien notwendig sind, um diesen Effekt zu bestätigen und die Langzeitfolgen zu untersuchen. In der Zwischenzeit sollten Ärzte ihrer Ansicht nach Patienten auf die möglichen Risiken von elektronischen Nikotinprodukten hinweisen, da diese oftmals für harmlos gehalten werden.
 

E-Zigaretten alles andere als unproblematisch

E-Zigaretten und ähnliche Produkte werden häufig damit beworben, dass sie weniger Schadstoffe enthalten als konventionelle Tabakerzeugnisse. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist in einer vorläufigen Einschätzung jedoch darauf hin, dass es dazu bislang kaum unabhängige Untersuchungen gibt. Eine erste Erhebung des BfR bestätigt zwar einen geringeren Schadstoffgehalt im Dampf, gesundheitliche Beeinträchtigungen sind aber trotzdem möglich. Zudem sind der eingeatmete Nikotingehalt und damit das Suchtpotenzial vergleichbar mit herkömmlichen Tabakprodukten.

Besonders kritisch ist, das E-Zigaretten häufig den Einstieg in den Tabakkonsum für Kinder und Jugendliche darstellen. Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Apfel sprechen besonders jüngere Konsumenten an. Kinder- und Jugendärzte sowie Umweltmediziner warnen daher explizit vor E-Zigaretten, Tabakerhitzern und ähnlichem.

 

Quellen:

Bayly, J.E. et al.: Secondhand Exposure to Aerosols From Electronic Nicotine Delivery Systems and Asthma Exacerbations Among Youth With Asthma. In: Chest, 2019, 155 (1): 88-93

Meinrenken, S., Lob-Corzilius, T.: Einfluss des Passivrauchs von E-Zigaretten auf Asthma bronchiale. In: Pädiatrische Allergologie, 2019, 3: 28-29

Mitteilung Nr. 015/2017 des BfR vom 27. Juli 2017: Vorläufige Risikobewertung von Tobacco Heating-Systemen als Tabakprodukte

Pressemitteilung 20/2018 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 18.05.2018: Wie gefährlich sind Tabakerhitzer?

Pressemitteilung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.: Kinder- und Jugendärzte sowie Umweltmediziner warnen vor E-Zigaretten und neuen Tabakvaporizern (Letzter Abruf: 09.07.2019)