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Reha für Kinder und Jugendliche

Kindern mit chronischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder Neurodermitis kann eine Rehabilitation helfen. Die Gesellschaft für pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPAU) hat jetzt einen Ratgeber veröffentlicht, der Eltern informiert, wie eine Reha beantragt wird. Wir fassen wesentliche Tipps hier zusammen.

In aller Regel sind Kinder mit allergischen Erkrankungen bei Ihrem Kinder- und Jugendarzt sehr gut aufgehoben. Bei schweren oder schwierigen Verläufen kann aber eine Rehabilitation zusätzlich helfen. Hier arbeiten Fachkräfte aus Medizin, Psychologie, Pädagogik, Kinderkrankenpflege, Physiotherapie und weiteren Berufsgruppen zusammen. Gemeinsam mit den jungen Patienten finden sie möglicherweise Anhaltspunkte, wie sich der Alltag mit der Erkrankung noch besser bewältigen lässt. Sind die Voraussetzungen für eine Reha erfüllt, können Eltern sie beantragen.

Wie kann man eine Reha fürs Kind beantragen?

Bei Kindern und Jugendlichen sind die Deutsche Rentenversicherung (DRV) sowie die Krankenkasse gleichermaßen zuständig. Der Elternratgeber der GPAU empfiehlt den Weg über die DRV. Die Beantragung über die Krankenkasse habe in der Vergangenheit öfters zu „Fehleinweisungen“ in den Mutter-Kind-Kurbereich geführt. Den Antrag stellen Eltern gemeinsam mit ihrem Kinder- und Jugendarzt und senden ihn dann dorthin, wo sie rentenversichert sind.

Wird nach einiger Zeit erneut ein Reha-Aufenthalt nötig, ist das grundsätzlich kein Problem. Durch das „Flexirentengesetz“ aus dem Jahr 2017 wurden hier Beschränkungen abgebaut. Wird der Antrag abgelehnt, können Eltern übrigens Widerspruch einlegen; dieser sollte gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt formuliert werden. 

Reha mit oder ohne Eltern?

Kleine Kinder und jüngere Schulkinder bis 12 Jahre haben Anspruch auf eine Begleitperson. Vater oder Mutter können bei der Reha zum „Ko-Therapeuten“ ausgebildet werden. Bei medizinischer Begründung im Einzelfall wird auch bei älteren Kindern eine Begleitperson genehmigt. Mit zunehmendem Alter sollten Jugendliche in die Lage versetzt werden, Eigenverantwortung im Management ihrer Erkrankung zu übernehmen. Daher ist es meistens sinnvoll, wenn er oder sie alleine zur Reha geht. Der Austausch mit Leidensgenossen im gleichen Alter ist für die Jugendlichen oft sehr hilfreich.

Angst, dass ein Kind nach einer Reha in der Schule nicht mehr mitkommt, ist meist unbegründet. Rehakliniken bieten einen Schulunterricht an, oft sogar mit dem Ziel, in kleinen Lerngruppen gezielt  Lücken aufzuarbeiten, die zuvor bei längeren Fehlzeiten entstanden sind.

 

Quelle:

Spindler, T.: Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen: Wann? Für wen? Wie? Wie oft? Pädiatrische Allergologie 2018; 4; S. 42ff