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Gibt es eine Alternative für den Methacholintest zur Asthma-Diagnose bei Kindern?

Der Methacholintest ist ein gängiges Verfahren, um ein Asthma bronchiale festzustellen. Bei Erwachsenen gibt es inzwischen eine Alternative zu diesem Belastungstest: Die Messung von Stickstoffmonoxid in der Ausatemluft. Eine aktuelle Studie untersuchte, ob das auch bei Kindern gilt.

Der Methacholintest (auch Methacholin-Provokationstest genannt) ermöglicht es, die für ein Asthma bronchiale typische übersteigerte Reaktionsbereitschaft der Atemwege zu beurteilen. Allerdings ist der Provokationstest zeitaufwändig und kann einen lebensbedrohlichen Asthmaanfall auslösen.

Bei Erwachsenen wird bei einem Asthma-Verdacht bereits eine schnelle und leicht durchführbare Alternative genutzt: die Messung von fraktioniertem exhaliertem Stickstoffmonoxid (NO) in der Ausatemluft, kurz FeNO. Durch die FeNO-Messung ist es möglich, das Ausmaß der Atemwegsentzündung zu bestimmen. Bei Kindern ist dieser Test als Alternative zum Methacholintest bislang nicht etabliert.
 

Ist der FeNO-Test so zuverlässig wie der Provokationstest?

Eine deutsche Studie ging kürzlich der Frage nach, ob die Messung des ausgeatmeten Stickstoffmonoxids bei Kindern genauso zuverlässige Ergebnisse liefert wie der Methacholin-Provokationstest als Standardverfahren. Dazu untersuchten sie 222 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren.

Sie machten erst einen Hautpricktest, um eine etwaige Allergieneigung (Sensibilisierung) festzustellen, die sich bei 134 der 222 Kinder zeigte. Auf den Hautpricktest folgte der FeNO-Test. Anschließend machten alle Kinder einen Methacholintest. Es zeigte sich, dass 114 der 222 Kinder Asthma haben.

Im Vergleich mit den Ergebnissen des Methacholintests als Standardtest zur Asthma-Diagnose zeigte sich, dass der FeNO-Test nicht gut genug zwischen asthmatischen und nicht-asthmatischen Kindern unterscheiden kann. Der FeNO-Test ist deshalb kein Ersatz für den Methacholin-Provokationstest.
 

Unterschiede zwischen allergischen Asthma und nicht-allergischem Asthma

Zusätzlich wurden die 114 Kinder mit Asthma anhand der Ergebnisse des Pricktests und des Methacholin-Provokationstests in Untergruppen eingeteilt: 77 Kinder hatten allergisches Asthma und 37 nicht-allergisches Asthma.

Die mittels FeNO-Test gemessenen Werte für NO in der Ausatemluft waren bei Kindern mit allergischem Asthma statistisch eindeutig (signifikant) höher als bei nicht-allergischem Asthma. Der FeNO-Test könnte demnach zur Unterscheidung dieser beiden Erkrankungen eine Hilfe sein.

 

Quellen:

Keßler A. et al.: Exhaled nitric oxide can`t replace the methacholine challenge in suspected pediatric asthma. In: Respiratory Medicine, 2019, 21-25; doi: 10.1016/j.med.2019.09.008