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Magen-Darm-Erkrankungen in der Kindheit begünstigen Allergien

Die erste Zeit im Leben eines Kindes ist in vielen Bereichen prägend für seine Gesundheit. Dies gilt auch für allergische Erkrankungen. Verschiedene schützende, aber auch allergiefördernde Einflussfaktoren sind bekannt. Chinesische Forschende haben nun Magen-Darm-Erkrankungen als neuen Risikofaktor ausgemacht.

Es sind verschiedene Einflüsse bekannt, die dafür sorgen, dass seltener allergische Erkrankungen auftreten. Dazu zählen zum Beispiel das Stillen und eine vaginale Geburt. Eine Kaiserschnittgeburt und Antibiotika-Behandlungen in der frühen Kindheit wirken sich dagegen in Bezug auf die Allergieentstehung eher ungünstig aus. Eine aktuelle Untersuchung zeigt nun, dass auch Magen-Darm-Erkrankungen in der Kindheit einen Risikofaktor für Allergien, Neurodermitis und Asthma darstellen.

Das Wissenschaftsteam wertete Daten von fast 100.000 Kindern von der Geburt bis zum Alter von fünf Jahren aus. Sie teilten die Kinder in zwei Gruppen ein: Die einen litten bereits im Alter von null bis sechs Monaten an einer Magen-Darm-Erkrankung, die anderen nicht.
 

Veränderungen des Mikrobioms vermutet

Asthma, allergischer Schnupfen und Neurodermitis kamen bei den Kindern, bei denen in der frühen Kindheit Magen-Darm-Erkrankungen aufgetreten waren, deutlich häufiger vor. Bei Mädchen war der Effekt größer als bei Jungen.

Die Forschenden vermuten, dass Magen-Darm-Erkrankungen das Mikrobiom ungünstig beeinflussen und dadurch das Allergierisiko steigt. Dies gilt sowohl für Magen-Darm-Infekte als auch nicht-infektiös bedingte Krankheiten. Nachweisen lässt sich dies durch die aktuelle Studie allerdings nicht, da keine Stuhlproben untersucht wurden.

 

Quelle:

Pan, H-H et al.: Gastroenteritis during infancy is a novel risk factor for allergic disease. In: Medicine, 2019, doi: 10.1097/MD.0000000000016540