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Allergischer Schnupfen kann Lebensqualität und Produktivität beeinträchtigen

Abhängig vom Schweregrad kann ein allergischer Schnupfen die Lebensqualität und Arbeitsproduktivität von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Darauf weisen Daten hin, die mittels Smartphone-App bei einer großen Zahl von Anwendern erhoben wurden.

Die Symptome von allergischem Schnupfen (allergische Rhinitis) aufgrund einer Allergie gegen Pollen (Heuschnupfen), Hausstaubmilben oder andere Allergene aus der Luft können je nach Schweregrad die Betroffenen in ihrem Alltagsleben erheblich beeinträchtigen. Dies konnte kürzlich auf Basis von umfangreichem Datenmaterial aus mehreren Ländern belegt werden. 

Die Daten wurden im Rahmen des großen internationalen MASK*-Studienprojekts mithilfe eines App-basierten Allergietagebuchs erhoben, das von einem internationalen Team aus führenden Allergologen entwickelt wurde. Es ist in 21 Ländern und 16 Sprachen verfügbar und umfasst Informations- und Kommunikationsinstrumente, die den Austausch zwischen den Beteiligten (Ärzte, Patienten, Apotheker) sowie die Behandlung vereinfachen und verbessern sollen.

 

Smartphone-App hilft bei Überwachung der Heuschnupfen-Symptome

Bei ihren Untersuchungen werteten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfangreiches Datenmaterial aus. Anhand der App konnten die Patientinnen und Patienten täglich den Schweregrad ihrer Symptome angeben. Dazu zählten allgemeine Allergiesymptome sowie spezielle Nasen-, Augen- und Asthmasymptome. Zudem wurden mögliche Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit abgefragt.

Von insgesamt 12.179 registrierten App-Nutzern in 18 Ländern füllten 1.287 einen Fragebogen zur Lebensqualität und 1.028 zur Arbeitsproduktivität aus. 843 beantworteten alle Fragen, darunter 507 Frauen und 336 Männer. Das durchschnittliche Alter betrug 35 Jahre. Aus den Tagebucheinträgen wurde ein Punktwert ermittelt. Er konnte zwischen 0 (keine Beeinträchtigung) und 4 (schwere Beeinträchtigung) liegen. Anschließend verglich man den Wert mit den Ergebnissen zur Beurteilung der Lebensqualität und der Arbeitsproduktivität. Die Auswertung ergab, dass die Lebensqualitätsdaten bei Anwendern ohne und mit milder allergischer Rhinitis (Score 0 – 2) ähnlich waren. Nutzerinnen und Nutzer mit einem Wert von 3 oder 4 hingegen zeigten eine bedeutsame Beeinträchtigung der Lebensqualität.

In einer weiteren Analyse wurden Daten von insgesamt 1.136 Nutzerinnen und Nutzern aus 21 Ländern ausgewertet, die an insgesamt 5.818 Tagen zwischen Juni und Oktober 2016 Angaben zur Kontrolle ihrer Symptome gemacht hatten. Demzufolge waren die Symptome der allergischen Rhinitis insgesamt in etwa 60 Prozent der erfassten Tage gut kontrolliert. Unter den Anwendern mit nicht kontrolliertem allergischem Schnupfen waren etwa 90 Prozent in ihrer Produktivität mäßig und mehr als die Hälfte sogar schwer beeinträchtigt. Zudem zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den Angaben zu allgemeinen Allergiesymptomen und zu Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit.

 

* MASK: MACVIA (Contre les MAladies Chroniques pour un VIellissement)-ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) Sentinel NetworK for allergic rhinitis

 

Quellen und weiterführende Informationen:

Bousquet, J. et al.: The Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) score of allergic rhinitis using mobile technology correlates with quality of life: The MASK study. In: Allergy 2017; doi: 10.1111/all.13307. [Epub ahead of print]

Bousquet, J. et al.: Work productivity in rhinitis using cell phones: The MASK pilot study. In: Allergy 2017; 72(10): 1475-1484.

Bousquet, J. et al.: ARIA 2016: Care pathways implementing emerging technologies for predictive medicine in rhinitis and asthma across the life cycle. In: Clin Transl Allergy 2016; 6: 47

 

Allergietagebuch-App: 
https://play.google.com/store/apps/details?id=nl.peercode.allergydiary&hl=de
https://itunes.apple.com/gb/app/allergy-diary-by-macvia-aria/id983596216?mt=8