Arzneimittel als Allergene
Grundsätzlich kann jedes Arzneimittel eine Allergie auslösen. Es sind jedoch nicht immer die eigentlichen Wirkstoffe, sondern manchmal auch zusätzlich enthaltene Hilfsstoffe verantwortlich. Nur in einem Teil der Fälle handelt es sich um „echte“ Allergien, das heißt immunologische Reaktionen. Viele Überempfindlichkeitsreaktionen auf Arzneimittel sind durch andere Mechanismen bedingt. Dazu zählen die arzneistoff-typische (pharmakologische) Wirkung in empfohlener oder erhöhter (toxischer) Dosis oder eine individuelle Überempfindlichkeit, die nicht auf einer allergischen Reaktion beruht.
Am häufigsten sind - allergische und nicht-allergische - Reaktionen auf folgende Medikamente:
- Stoffe, die Fremdeiweiß enthalten, z. B. einige Impfstoffe, Transfusionen
- Antibiotika, z. B. Penicillin, Erythromycin
- Schmerzmittel (Analgetika), z. B. Acetylsalicylsäure
- Röntgenkontrastmittel
- Lokalanästhetika (Mittel zur örtlichen Betäubung)
Mehr zum Thema Allergene
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- 09. März 2017
- Quellen:
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Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. Johannes Ring
Ehemaliger Ordinarius für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München (emer.)
E-Mail: johannes.ring@tum.de
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt eine internationale Allergen-Datenbank.