Risikofaktoren für Arzneimittelallergien

Die Art, wie ein Arzneimittel verabreicht wird, spielt bei der Entwicklung einer Arzneimittelallergie eine Rolle. Das Risiko der Sensibilisierung ist bei Tabletten am geringsten und steigt von Infusionen über Injektionen in Muskeln oder die Haut an. Häufigste Ausdrucksform der allergischen Reaktion auf Medikamente ist das Arzneimittelexanthem (Hautausschlag). Es gibt Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Arzneimittel-Überempfindlichkeit wahrscheinlicher machen. Diese sind:

  • weibliches Geschlecht,
  • Alter zwischen 20 und 49 Jahren (in hohem Alter sind Unverträglichkeiten seltener, können aber dafür schwerwiegender sein),
  • unregelmäßige Einnahme des Medikaments oder plötzliche Steigerung der Dosis,
  • gleichzeitiges Auftreten eines Virusinfekts (z. B. Herpes, HIV),
  • Störungen des Immunsystems,
  • Krebserkrankungen,
  • Mastozytose und Urticaria pigmentosa erhöhen als Grunderkrankungen das Risiko für anaphylaktische Reaktionen auf Histamin-freisetzende Arzneimittel.
  • Herzkranke Personen über 50 Jahre haben ein besonderes Risiko für eine schwere Arzneimittel-Analpylaxie. Bekannte Auslöser sind unter anderem Betalaktam-Antibiotika, muskelentspannende Medikamente in der Anästhesie und Röntgenkontrastmittel.

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Dr. Knut Brockow

Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein

Technische Universität München

knut.brockownoSp@m@mri.tum.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

14. November 2018