Forschungsansätze zur exogen allergischen Alveolitis
Wie bei vielen anderen seltenen Erkrankungen sind auch bei der exogenallergischen Alveolitis (EAA) die Forschungsbemühungen begrenzt. Fortschritte machte in den letzten Jahren die Identifizierung von Allergenen, die eine EAA auslösen können. Dieser Forschungsbereich wird weiter vorangetrieben. Ende 2015 startete eine europaweite randomisierte Doppelblind-Studie, in der Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten der EAA bei Kindern unter die wissenschaftliche Lupe genommen werden. Zu den Zielen dieser "Stop EAA in Childhood" genannten Untersuchung, an der Wissenschaftler des Klinikum der Universität München beteiligt sind, gehört unter anderem, den Nutzen einer Therapie mit Glukokortikoiden zu überprüfen. Mit ersten Ergebnissen ist nicht vor 2018 zu rechnen.
Andere Forschergruppen sind dabei, die immunologischen und pathophysiologischen Mechanismen der Erkrankung genauer aufzuklären. Vor kurzem konnte ein Team von Wissenschaftlern aus Mexico City nachweisen, dass bei Patienten mit neu diagnostizierter EAA auch die vor den Lungenbläschen liegenden kleinen Atemwege in ihrer Funktion beeinträchtigt sind.
Ein weiteres Forschungsthema ist die Verbesserung der Diagnostik. Hier werden derzeit immunologische Nachweismethoden und bildgebende Verfahren wie die Computertomografie an größeren Patientengruppen getestet. Zudem beschäftigen sich Wissenschaftler rund um den Globus intensiv mit der Erforschung anderer allergischer Erkrankungen und mit der Lungenfibrose. Das beinhaltet auch die Entwicklung neuer Therapieansätze. Von ihrer Arbeit könnten auch Patienten mit exogen allergischer Alveolitis profitieren.
Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. Dennis Nowak
Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
WHO Collaborating Centre for Occupational Health
Klinikum der Universität München
E-Mail: Dennis.Nowak@med.uni-muenchen.de
Quellen:
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Biedermann, T. et al. (Hrsg.): Allergologie. Springer, 2. Auflage 2016
- Churg, A. et al.: Pathology of Chronic Hypersensitivity Pneumonitis: What Is It? What Are the Diagnostic Criteria? Why Do We Care? In: Archives of Pathology & Laboratory Medicine 2017 May 24. doi: 10.5858/arpa.2017-0173-RA. [Epub ahead of print]
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie - AG Exogen-allergische Alveolitis (Letzter Abruf 07.08.2017)
- National Heart, Lung and Blood Institute: Hypersensitivity Pneumonitis (Letzter Abruf 07.08.2017)
- Sennekamp, J. et al.: Berufsbedingte exogen-allergische Alveolitis. In: Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin ASU Zeitschrift für medizinische Prävention 2015; 50: 38 -52
- University of California San Francisco Medical Center: Hypersensitivity Pneumonitis (letzter Abruf 07.08.2017)
- Vasakova, M. et al.: Hypersensitivity Pneumonitis: Perspectives in Diagnosis and Management. In: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine 2017, Jun 9. doi: 10.1164/rccm.201611-2201PP. [Epub ahead of print]
- Zúñiga, G. et al.: Small airway dysfunction in chronic hypersensitivity pneumonitis. In: Respirology 2017 July 26. doi: 10.1111/resp.13124. [Epub ahead of print]
Letzte Aktualisierung:
21. August 2017