Risikofaktoren bei einer Schimmelallergie
Es gibt eine Reihe von gesundheitlichen Problemen, die das Risiko, an einer Schimmelpilzallergie zu erkranken, noch verstärken. Dazu gehören:
- ein geschwächtes Immunsystem
- eine schwierig zu behandelnde Erkältung (Rhinitis)
- eine schwierig zu behandelnde Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- Mukoviszidose (Risiko für ABPA steigt bei Mukoviszidose)
- Asthma (schwierig zu behandeln und/oder durch Anfälle gekennzeichnet (exazerbierend))
- atopische Veranlagung
- bei allergischem Schnupfen mit Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis) und und allergischem Schnupfen mit Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis) besteht außerdem das Risiko der Ausbildung eines allergischen Asthmas
- Bei Personen mit allergischen Vorerkrankungen fördern feuchte Innenräume das Risiko für Asthma bronchiale
Berufsrisiko Schimmelallergie
Eine Schimmelpilz-Erkrankung kann auch beruflich verursacht sein. Denn an manchen Arbeitsplätzen kommen höhere Konzentrationen von Schimmelpilzbestandteilen vor als in Wohnungen. Dies führt vereinzelt zu schweren Krankheitsbildern. Folgende Tätigkeiten sind besonders „anfällig“ für eine Schimmelpilz-Sensibilisierung oder Schimmelpilzallergie:
- Abfallbereich (Müllentsorgung, Kompostierung, Mülltrennung, Müllverbrennung, Wertstoffsortierung
- Sanierung Schimmelpilz-belasteter Innenräume sowie allgemein Gebäudesanierung (Tapezierer, Installateure)
- Papier-, Holzerzeugung und -verarbeitung
- Landwirtschaft (Heu, Streu, Tierhaltung)
- Futtermittelproduktion
- Gartenbau und Holzarbeiten, Floristik
- Mehlverarbeitende Berufe (Müller, Bäcker)
- Weinbau
- Brauereien
- Umgang mit Kühlschmierstoffen (die Aerosole können mit Bakterien und Schimmelpilzen belastet sein)
- Wartung von Lüftungs- und Klimaanlagen
Eine Schimmelpilzallergie wird umso wahrscheinlicher, je mehr der folgenden Voraussetzungen vorliegen:
- familiäre Disposition zu Typ-1-Allergien (atopische Veranlagung)
- vorhandene Sensibilisierungen
- Vorliegen einer oder mehrerer allergischer Erkrankungen
Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann
Allergie-Centrum-Charité
Charité - Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: karlchristianbergmann@gmail.com
Quellen:
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Bozek, A., Pyrkosz K.: Imunotherapy of mold allergy: A review. In: Human Vaccines & Immunotherapeutics 2017, Vol. 13, No. 10, 2397 – 2401
- Europäische Stiftung f. Allergieforschung (European Centre for Allergy Research Foundation, ECARF): www.ecarf.org (letzter Abruf: 18.10.2019)
- UBA, Hrsg.: Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden, November 2017
- Wiesmüller, G. et al.: 161-001l S2k Schimmelpilzexposition in Innenräumen, medizinisch-klinische Diagnostik, 04/2016
Letzte Aktualisierung:
6. November 2019