Symptome und Krankheitsverlauf der Urtikaria
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Torsten Zuberbier

Die typischen Quaddeln treten in der Regel plötzlich auf und verursachen oft erheblichen Juckreiz. Sie können von Angioödemen begleitet sein, die mit Schmerzen oder Brennen einhergehen. Während die spontane Urtikaria häufig am ganzen Körper (generalisiert) auftritt, bleiben die Quaddeln bei den durch physikalische Reize auslösbaren Formen zumeist auf die Stellen begrenzt, wo die Reize einwirken/eingewirkt haben.
Die häufigste Form ist die akute spontane Urtikaria. Sie klingt bei der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen von alleine wieder ab. Nur etwa in einem von zehn Fällen bleiben die Beschwerden über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen bestehen.
Aber auch eine chronische spontane Urtikaria ist mit einer durchschnittlichen Dauer von drei bis sieben Jahren keine lebenslange Erkrankung. Bei einigen Formen der chronisch induzierbaren Urtikaria beobachtet man jedoch manchmal eine längere Erkrankungsdauer. Dazu zählen etwa die Kälte- und Lichturtikaria, die cholinergische Urtikaria, die verzögerte Druckurtikaria und der symptomatische Dermografismus.
Die Urtikaria kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr belastend sein. Sie beeinträchtigt nicht selten auch Lebensqualität und Leistungsfähigkeit im Alltag.
Wissenschaftliche Beratung
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Torsten Zuberbier
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: Torsten.Zuberbier@charite.de
Quellen:
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Magerl, M., et al.: The definition, diagnostic testing, and management of chronic inducible urticarias – The EAACI/GA2LEN/EDF/UNEV consensus recommendations 2016 update and revision. In: Allergy 2016; 71: 780–802
- Staubach, P.: Urtikaria – Update zu Diagnostik, Therapie und Differenzialdiagnosen. In: Allergo J Int 2018; 27: 20–4
- Zuberbier, T., et al.: The EAACI/GA²LEN/EDF/WAO Guideline for the Definition, Classification, Diagnosis and Management of Urticaria. The 2017 Revision and Update. In: Allergy 2018; 73(7):1393-1414
Letzte Aktualisierung:
24. September 2018