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Allergische Rhinitis: HEPA-Luftfilter können Medikamentenbedarf reduzieren

Feinstaub ist ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung und Verschlimmerung von allergischen Atemwegserkrankungen. Eine Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass durch den Einsatz von Luftreinigern mit hocheffizienten Partikelfiltern, sogenannten HEPA-Filtern, der Bedarf an Medikamenten bei Menschen mit einer allergischen Rhinitis aufgrund einer Hausstaubmilbenallergie reduziert werden kann.

Feinstaub in Innenräumen kann Luftschadstoffe, wie zum Beispiel Allergene von Hausstaubmilben, Pollen, Pilzsporen und Tierallergene enthalten. Diese können bei Menschen verschiedene, auch allergische Atemwegserkrankungen hervorrufen. Der Einsatz eines Luftreinigers mit einem hocheffizienten Schwebstofffilter (HEPA) kann die Luftbelastung in Innenräumen reduzieren.

Eine Wissenschaftsteam führte eine Studie in Südkorea durch, wo der Jahresmittelwert der Feinstaubbelastung den Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation überschreitet. Dafür untersuchten sie 44 Menschen mit einer allergischen Rhinitis, die durch eine Hausstaubmilbenallergie ausgelöst wurde. Die Hälfte der Teilnehmenden erhielt zwei Luftreiniger, die jeweils mit einem HEPA-Filter ausgestattet waren und sechs Wochen lang in Wohn- und Schlafzimmer betrieben wurden. Die andere Hälfte der Teilnehmenden betrieb zwei Luftreiniger, die jedoch keinen HEPA-Filter enthielten. Die Forschenden untersuchten dann als Hauptkriterium die Symptomstärke der allergischen Rhinitis sowie den sogenannten Medikationswert, der den Bedarf an Medikamenten beschreibt. Weitere Kriterien waren Parameter zur Beurteilung der Lebensqualität sowie die Konzentration an Feinstaub in den Innenräumen.

HEPA-Filter reduzieren nachweislich den Feinstaub in der Luft

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden heraus, dass sich der Medikationswert der Teilnehmenden mit HEPA-Filter im Vergleich zu den Probanden ohne HEPA-Filter nachweislich verbesserte. Die subjektiven Parameter, wie Symptomstärke und Lebensqualität unterschieden sich in beiden Gruppen jedoch nicht. Die Konzentrationen an Feinstaub in Schlaf- und Wohnzimmer wurden ebenfalls nachweislich reduziert. Für den Feinstaub mit einer Partikelgröße von 2,5 µm, der besonderes schädlich sein kann, betrug die Reduzierung bis zu 51,8 Prozent.

Die Forschenden kommen zum dem Schluss, dass der Einsatz von Luftreiniger mit HEPA-Filter im häuslichen Umfeld durch die Verringerung von Feinstaub und den darin enthaltenen Luftschadstoffen zur Verbesserung des Medikamentenbedarfs bei allergischen Atemwegserkrankungen beitragen kann.

Quellen:

Kyung Hee Park et al.: Effects of Air Purifiers on Patients with Allergic Rhinitis: a Multicenter, Randomized, Double-Blind, and Placebo-Controlled Study. In: Yonsei Med Journal, DOI: 10.3349/ymj.2020.61.8.689