Eine geringe Vielfalt des Mikrobioms führt zu einem Ungleichgewicht der Darmflora (Darmmikrobiota). Dies kann Einfluss auf verschiedene Krankheiten wie Lebererkrankungen, Darmkrebs, Typ-2-Diabetes und Alzheimer sowie Allergien haben. In Japan untersuchten Forschende nun den Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom im Darm und der Sensibilisierung gegenüber Allergenen sowie dem Auftreten von Heuschnupfen-Symptomen. Getestet wurden vier Allergenmischungen, die über die Atemwege in den Körper gelangen, darunter Hausstaubmilben und Gräser.
Für die Studie analysierten die Forschenden Blut- und Stuhlproben von 1092 Teilnehmenden im Alter zwischen 20 und 93 Jahren. Die Studienergebnisse lassen vermuten, dass eine wenig vielfältige Darmflora die allergische Sensibilisierung begünstigt. Hingegen wirkte sich die spezifische bakterielle Zusammensetzung der Darmflora nicht darauf aus, ob Heuschnupfen-Symptome auftreten.
Bisher gibt es keine Belege dafür, dass einzelne Bakterienarten etwa über die Aufnahme von Probiotika allergische Symptome verhindern können. Jedoch könne, so die Forschenden, eine hochwertige Ernährung mit Obst und Gemüse, ballaststoffreichen Vollkornprodukten sowie Fisch, fettarmen Lebensmitteln wie Milchprodukten und Fleisch nachweislich die bakterielle Vielfalt im Darm fördern. Den Darm in seinen ursprünglich gesunden, bakteriell vielfältigen Zustand zu bringen, könnte dazu beitragen, Sensibilisierungen gegenüber Allergenen zu vermindern.
Quelle:
Taimu. Y. et al.: Effect of gut microbial composition and diversity on major inhaled allergen sensitization and onset of allergic rhinitis. In: Allergology International, 2022 http://www.elsevier.com/locate/alit