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Gewissheit verbessert Lebensqualität von Allergiker-Eltern

Die verlässliche Diagnose einer Nahrungsmittelallergie bei Kindern kann auch die Lebensqualität der Eltern verbessern. Darauf deutet eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift ‚Pediatric Allergy and Immunology‘ hin.

Haben Kinder Nahrungsmittelallergien, leiden oft auch die Eltern darunter. Sie leben mit der Angst, dass ihr Kind etwas Falsches essen und womöglich eine bedrohliche allergische Reaktion entwickeln könnte. Nun zeigt eine Studie, dass eine klare Diagnostik mittels Nahrungsmittelprovokation die Lebensqualität der Eltern zumindest im Hinblick auf die Allergie verbessern kann.

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind mannigfaltig. Beim Verzehr des Allergieauslösers können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder Blähungen auftreten. Der Kontakt des Nahrungsmittels mit Haut oder Schleimhaut des Kindes kann Schwellungen an Händen, Gesicht oder Beinen (Angioödem) oder einen juckenden Ausschlag (Urtikaria) hervorrufen. Im schlimmsten Fall kann auch ein anaphylaktischer Schock vorkommen.

Eine gute Diagnostik ist aufwendig aber hilfreich

Dabei ist eine echte Allergie nicht immer leicht zu erkennen. Der Arzt oder die Ärztin kann durch einen Haut- oder Bluttest Klarheit schaffen. Alternativ kann eine Nahrungsmittelprovokation  den Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie bestätigen oder ausschließen. Sie ist relativ aufwendig, da das Kind das verdächtige Lebensmittel in der Arztpraxis zu sich nehmen und vorher meistens eine Eliminationsdiät befolgen muss, in der man darauf verzichtet. Niederländische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen analysierten nun sieben Studien, die den Effekt  einer Nahrungsmittelprovokation beim Kind auf die Lebensqualität der Eltern untersuchten.

Dabei fanden sie Hinweise, dass die Diagnosemethode die Lebensqualität der Eltern in Bezug auf die Erkrankung der Kinder verbessern kann – und zwar unabhängig davon, ob sie eine Entwarnung mit sich bringt. Auch die Diagnose, dass tatsächlich eine Allergie vorliegt ­- etwa gegen Ei oder Milch – zeigt offenbar eine positive Wirkung. Zum einen tut vielleicht die Gewissheit gut, zum anderen kann man es dem persönlichen Umfeld gegenüber nun besser begründen, warum man so genau auf die Ernährung des eigenen Kindes achten muss. Mit der Diagnose ist es zwar nicht getan, die eigentliche Arbeit beginnt erst. Allergenfreie Rezepte suchen, Personal im Kindergarten oder in der Schule informieren, Notfallset packen. Aber immerhin weiß man jetzt, was man tun kann.

Die Aussagekraft der Übersichtsstudie wird allerdings dadurch geschmälert, dass es lediglich sieben Studien gab, die den Einfluss des Provokationstests auf die Lebensqualität maßen. Die Eltern von insgesamt 1370 Patienten wurden darin betrachtet.

 

Quelle:

Kansen H.M. et al.: The impact of oral food challenges for food allergy on quality of life: A systematic review. In: Pediatric Allergy and Immunology. 2018; 00:1–11.