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Pollen vom Götterbaum – Quelle für Heuschnupfen und Asthma?

Götterbaum mit Teufelswirkung? Der ursprünglich in China heimische Götterbaum ist heute als so genannter Neophyt in Europa weit verbreitet. Forschende haben jetzt untersucht, ob seine Pollen eine allergische Sensibilisierung für Heuschnupfen und allergisches Asthma auslösen können.

Götterbaum – der Name klingt nach etwas Gutem. Doch sowohl für die Natur als auch für den Menschen könnte diese eingewanderte Pflanze (Neophyt) eher Fluch als Segen sein: Seit 2019 steht der Parkbaum auf der EU-Liste der invasiven Arten, da seine Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen könnte. Forschende haben nun untersucht, ob seine Pollen auch eine allergische Sensibilisierung für Heuschnupfen und allergisches Asthma auslösen könnten.

Klimawandel begünstigt auch Neophyten mit Allergiepotenzial

Höhere Temperaturen und Trockenheit als Folge vom Klimawande haben
Einfluss auf die Pflanzenwelt: Der Pollenflug kann sich verlängern und nicht heimische Pflanzen können sich teilweise in Deutschland ansiedeln. Einige dieser so genannten Neophyten haben Pollen, die allergische Symptome von Heuschnupfen und allergischem Asthma hervorrufen können. Neben der als hochallergen eingestuften Ambrosia – so die Annahme der Wissenschaftler:innen - könnten auch Pollen vom Götterbaum (Ailanthus altissima) eine Sensibilisierung für Allergien auslösen.

Studie zeigt: Geringes Risiko für Sensibilisierung

In einer kleinen Studie untersuchten die Forschenden zwischen 2020 und 2022 Blutproben von 2466 Personen: Bei zwölf von ihnen wurde eine Sensibilisierung gegen das Allergen im Pollen vom Götterbaum nachgewiesen. Elf dieser zwölf Personen zeigten eine weitere Sensibilisierung gegen andere, nicht verwandte Pollenallergene – beispielsweise gegen eines im Birkenpollen, im Pollen der Esche sowie der Zypresse. Zehn der zwölf Proband:innen waren gegen das Allergen von Gräserpollen sensibilisiert, Hinweise auf eine Reaktion gegen Ambrosia wurden nicht entdeckt.  

Kleine Studie: Basis für zukünftige Analysen

Da die Studie nur eine geringe Zahl an Proband:innen umfasst und keine weiteren Informationen zu möglicherweise bereits vorhandener Allergien erfragt wurden, ist ihre Aussagekraft eher gering. Das Forschungsteam wertet die Ergebnisse jedoch als gute Grundlage: Auf Basis dieser Tendenzen kann die Sensibilisierung gegen das neue Allergen vom Götterbaum weiter beobachtet werden und können angewendete Methoden der Diagnostik verbessert werden.

 

 Weiterführende Informationen:

 

Quelle:

M. Werchan et al.: Tree of heaven (Ailanthus altissima) pollen—a possible new source of sensitization in Central Europe. Allergo Journal International. Oktober 2022.