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Unsere Haut: Schutzwall oder Einfallstor für allergische Erkrankungen

Allergische Erkrankungen sind häufig – vor allem in den Industrieländern. In den Entwicklungsländern steigt die Häufigkeit parallel zur Urbanisierung und Industrialisierung. Eine mögliche Ursache hierfür könnte die zeitgleiche Zunahme an Epithel-schädigenden Substanzen sein – dies soll in Zukunft genauer untersucht werden.

 

 

 

Etwa zwei Quadratmeter und 14 Kilogramm: Das sind die Ausmaße unseres größten Organs, der Haut. Sie ist unsere äußerste Hülle und damit unser Schutzwall gegen Infektionen, Umweltschadstoffe und Allergene.

 

 

Nur ein funktionierendes Epithel schützt effektiv

Eine Schlüsselfunktion für den Schutz nach außen hat das Deckgewebe der Hautschicht, das Epithel. Bekannt ist, dass bei einer Vielzahl von allergischen Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen die epitheliale Barriere defekt ist. Ebenso weiß man, dass mit dem modernen Lebensstil in Industrienationen Menschen vermehrt mit Substanzen in Kontakt kommen, die die Schutzfunktion des Epithels schädigen.

In der sogenannten erweiterten Epithelbarriere-Hypothese legen Forschende nun nahe, dass die Zunahme von Epithelbarriere-schädigenden Substanzen zum Anstieg von allergischen, autoimmunen und anderen chronischen Erkrankungen geführt haben könnte.

 

Undichte Stellen schließen und Kontakt mit schädlichen Substanzen reduzieren

Das Forschungsteam möchte auf Grundlage der neuen Erkenntnisse die Faktoren und molekularen Mechanismen einer "undichten Barriere" besser verstehen: Sie empfehlen, den Transport von Umweltschadstoffen durch die Haut noch genauer zu überwachen, um neue Möglichkeiten zur Vorbeugung und frühzeitigen Therapie zu erforschen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. 

Quelle:

Cezmi, A. et al.: Does the epithelial barrier hypothesis explain the increase in allergy, autoimmunity and other chronic conditions? Nature Reviews Immunology, 12 April 2021, https://www.nature.com/articles/s41577-021-00538-7

27.4.2021