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Allergisches Asthma im Blut nachweisbar

Biomarker im Blut zeigen allergisches Asthma im Kindesalter an. Diese Entdeckung eines Marburger Forschungsteams könnte helfen, Asthma bei Kindern genauer zu spezifizieren und Betroffenen zukünftig individueller zugeschnittene Therapien ermöglichen.

Allergisches Asthma hat seinen Ursprung oft im Kindesalter und kommt bei Kindern häufiger vor als bei Erwachsene. Bekannt ist auch, dass Reizstoffe aus der Umwelt den Körper veranlassen, Proteine zu bilden, die die Atemwege eng werden lassen. Wie jedoch die Zellen des Immunsystems an diesem Prozess im Detail beteiligt sind, war bisher unerforscht.

Immunzellen im Visier

Um diese Frage zu beantworten, verglich ein interdisziplinäres Forschungsteam Zellen im Blut von Kindern mit allergischem Asthma mit jenen von Gesunden. Das Ergebnis: Im Blut asthmatischer Proband:innen waren die Immunzellen verändert. Konkret entdeckten die Forschenden, dass manche Typen von Immunzellen in verminderter Anzahl vorkommen, nämlich Zellen, die ein bestimmtes Molekül auf ihrer Oberfläche tragen, genauer: das Protein CD8.

Massenzytometrie ermöglicht Einteilung in Asthma-Typen

Die Wissenschaftler:innen verwendeten für die Charakterisierung der Immunzellen die sogenannte Massenzytometrie. Diese neue Methode erfasst mithilfe von Schwermetall-Reagenzien sehr spezifisch verschiedenste Zellarten des Immunsystems. Anhand genetischer Merkmale, sogenannter Biomarker, die typisch für allergisches Asthma im Kindesalter sind, lassen sich die Zellen in Untergruppen einteilen – und entsprechend auch die Patient:innen.

Individualisierte Therapie bei allergischem Asthma

Die neuen Erkenntnisse könnten bessere Therapieoptionen für Kinder mit allergischem Asthma ermöglichen: Statt eines pauschalen Behandlungsschemas könnten zukünftig spezifisch auf die Untergruppen ausgerichtete und damit wirksamere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.

 

Quelle:

Raifer, H. et al.: Mass cytometry-based identification of a unique T-cell signature in childhood allergic asthma, Allergy 2021