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Asthma-Risikofaktoren bei Kindern: Putzmittel unter Verdacht

Mit kleinen Kindern ist es oft schwierig, im Haushalt alles sauber zu halten. Dass man es mit dem Putzen auch nicht übertreiben sollte, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse aus der kanadischen CHILD Cohort Study. Denn das könnte das Asthma-Risiko bei Kindern erhöhen.

Das Wissenschaftsteam wertete die Daten von mehr als 2.000 Kindern aus der CHILD-Kohortenstudie aus. Mit einem Fragebogen erfassten sie, wie häufig zu Hause Reinigungsprodukte wie Geschirrspül- und Waschmittel, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Polituren und Lufterfrischer zum Einsatz kamen. Anschließend analysierten sie, wie gesund die Kinder im Alter von drei Jahren waren.

Höheres Asthma-Risiko bei häufigem Kontakt mit Reinigungsmitteln

Die Forschenden entdeckten, dass bei Kindern, die häufiger Putzmitteln und anderen Reinigungsprodukten ausgesetzt waren, im Alter von drei Jahren vermehrt eine wiederkehrende pfeifende Atmung (sogenanntes Wheezing) auftrat. Auch das Risiko für Asthma war erhöht gegenüber Kindern, die seltener Kontakt zu Reinigungsprodukten hatten. Das Allergierisiko allein war jedoch unverändert.

Bei ihrer Auswertung berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere Asthma-Risikofaktoren wie eine familiäre Veranlagung oder wenn Kinder im frühen Lebensalter Tabakrauch ausgesetzt waren. Die Zusammenhänge mit der Verwendung von Putzmitteln zeigte sich unabhängig von diesen weitern ungünstigen Einflüssen.

Kritische Produkte gefährden Babys besonders

Zu den Produkten, die das Asthma-Risiko deutlich erhöhten, zählten unter anderem Lufterfrischer und Raumdüfte, Backofenspray und Handdesinfektionsmittel. Die Forschenden raten daher, den Einsatz von Duftstoffen und Produkten in Spray-Form zur Haushaltsreinigung kritisch zu überdenken.

Dass es eine Verbindung zwischen Asthma und dem Gebrauch von Reinigungsmitteln geben könnte, lassen bereits andere Studien vermuten. Babys könnten hier eine besondere Risikogruppe darstellen, da sie meist sehr viel Zeit in Innenräumen verbringen. Dabei haben sie häufig Kontakt mit Haushaltsoberflächen. Zudem atmen Babys schneller. Dadurch können sie den entsprechenden Reinigungsmitteln über die Haut und Atemwege intensiver ausgesetzt sein als Erwachsene.

Das Wissen um mögliche Gefahrstoffe und Risikofaktoren birgt die Möglichkeit, diese zu vermeiden und das Asthma-Risiko der Kinder zu verringern.

Quellen:

Parks, J. et al.: Association of use of cleaning products with respiratory health in a Canadian birth cohort. In: CMAJ, 2020, 192 (7): E154-E161

Pressemitteilung der Simon Fraser University vom 19. Februar 2020: Babies frequently exposed to cleaning products can have higher risk of asthma.