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Menschen mit Asthma haben oft eine schlechtere Schlafqualität
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Guter Schlaf – seltener Asthma?

Asthmapatient:innen haben häufig eine verminderte Schlafqualität. Schlafstörungen, Müdigkeit während des Tages, Schnarchen und unruhiges Schlafen gehören dazu. Die Verbindung ist schon länger bekannt, doch kann erholsamer und gesunder Schlaf auch Asthma vorbeugen?

Diese Frage haben sich Forscher:innen in China gestellt. In ihrer Analyse nutzten sie die Daten von 455.405 Teilnehmer:innen im Alter von 38 bis 73 Jahren der „UK Biobank“, einer medizinisch-biologischen Datenbank aus England. Die Datenbank enthält verschiedenste Informationen wie zum Beispiel Schlafdaten, das Genom und Gesundheitsdaten. 

Die Wissenschaftler:innen stellten fest, dass Personen mit hoher erblicher (genetischer) Anfälligkeit und schlechten Schlafmustern ein erhöhtes Asthmarisiko aufweisen. Das Risiko Asthma zu bekommen, war bei der betreffenden Gruppe um das Zweifache erhöht im Vergleich zu der Gruppe mit dem geringsten Asthmarisiko. Die Forscher:innen vermuten, dass Schlafstörungen chronische Entzündungsprozesse begünstigen könnten. 

Zudem wurde festgestellt, dass ein gesundes Schlafmuster das Asthmarisiko sowohl für Menschen mit hoher als auch mit niedriger genetischer Anfälligkeit senken kann. Menschen mit einem gesunden Schlafverhalten, ohne Schlaflosigkeit und einer angemessenen Schlafdauer von sieben bis neun Stunden sollen demnach bei geringer genetischer Veranlagung (Prädisposition) 44 Prozent beziehungsweise bei moderater genetischer Anfälligkeit 41 Prozent seltener von der Diagnose Asthma betroffen sein. Bei Personen mit hoher genetischer Prädisposition soll sich die Wahrscheinlichkeit, Asthma zu bekommen, bei einem gesunden Schlafmuster um 37 Prozent verringern. 

Schlafqualität und Asthma beeinflussen sich gegenseitig 

Diese Ergebnisse legen nahe, dass für die Entstehung von Asthma neben den genetischen Faktoren auch Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle spielen. Asthma führt demnach nicht nur zu einer verschlechterten Schlafqualität, sondern die Schlafqualität beeinflusst auch das Risiko einer Asthmaerkrankung. Daher empfehlen die Forschenden besonders Menschen mit hoher genetischer Anfälligkeit, auf ihre Schlafmuster und Schlafgewohnheiten zu achten. 

Die wichtigsten Empfehlungen 

  • keine zu kurzen Schlafphasen in der Nacht (weniger als sechs Stunden) 
  • keine Schlafphasen während des Tages 
  • Schlafstörungen frühzeitig behandeln 

Quelle: 

  • Xiang, B. et al.: Highlighting the importance of healthy sleep patterns in the risk of adult asthma under the combined effects of genetic susceptibility: a large-scale prospective cohort study of 455 405 participants. In: BMJ Open Respiratory Research 2023, doi: 10.1136/bmjresp-2022-001535