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Jeder fünfte Mensch hat eine Kontaktallergie

Ein dänisches Forschungsteam hat erfasst, wie viele Menschen eine Kontaktallergie haben. Dafür fertigten sie eine Übersichtsstudie an, die sie im Fachjournal ‚Contact Dermatitis‘ veröffentlichten.

Die Wissenschaftler werteten Studien aus den Jahren 2007 bis 2017 zur Häufigkeit von Kontaktallergien aus. Sie wählten 28 hochwertige internationale Arbeiten aus, die insgesamt Daten von mehr als 20.000 Menschen aus der Allgemeinbevölkerung umfassten. Die Personen waren alle im Rahmen der einzelnen Studien mit einem Epikutan-Test (auch Pflastertest genannt) auf mögliche Kontaktallergien getestet worden. 

Im Durchschnitt waren 20 Prozent der Menschen, also jeder Fünfte, von einer Kontaktallergie betroffen. Bei Kindern und Jugendlichen waren es 16,5 Prozent. Frauen erhielten in den Tests besonders häufig eine Allergiediagnose: Der Anteil lag bei ihnen bei knapp 28 Prozent, verglichen mit gut 13 Prozent bei Männern. In Nordamerika, Europa und China, wo die Daten erhoben worden waren, kamen Kontaktallergien in etwa gleich häufig vor.

Nickel ist nach wie vor das bedeutendste Kontaktallergen

Das wichtigste Allergen ist nach wie vor Nickel; es war ungefähr für die Hälfte der Diagnosen verantwortlich. An zweiter Stelle kommen verschiedene Duftstoffe, gefolgt von Kobalt. Etwas mehr als eine von hundert Personen sind gegen einen der folgenden Stoffe allergisch: Perubalsam, Chrom, P‐phenylenediamin, Methylchloroisothiazolinon, Kolophonium. Perubalsam wird in vielen Cremes und Salben verwendet. P-phenylenediamin fällt unter anderem bei der Herstellung von Azo-Farbstoffen an, Methylchloroisothiazolinon findet sich als Konservierungsstoff in kosmetischen Artikeln. Kolophonium ist ein gelbes bis braunschwarzes, aus Baumharz gewonnenes Produkt, das beispielsweise in Farben und Lacken verwendet wird. 

Die Autoren betonen in ihrer Studie, dass angesichts der großen Häufigkeit von Kontaktallergien bessere Präventionsansätze wichtig sind – am Arbeitsplatz, bei Inhaltsstoffen von Konsumgütern und Kosmetikprodukten. 

 

Quelle:

Alinaghi F. et al.: Prevalence of contact allergy in the general population: A systematic review and meta-analysis. In: Contact Dermatitis. 2019 Feb;80(2):77-85. doi: 10.1111/cod.13119