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Roter Schirm als Symbol für Schutz gegen Allergie

Verschlimmerungen vorbeugen

Ist eine Allergie einmal ausgebrochen, geht es darum, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, sodass sie sich nicht weiter verschlechtert.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Thomas Werfel, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V.
c/o MHH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie

E-Mail: Werfel.Thomas@mh-hannover.de

Ist eine Allergie einmal ausgebrochen, geht es darum, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, sodass sie sich nicht weiter verschlechtert.

Wissenschaftliche Beratung:

Prof. Dr. Thomas Werfel, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V.
c/o MHH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie

E-Mail: Werfel.Thomas@mh-hannover.de

Die Maßnahmen richten sich also an bereits erkrankte Menschen, die selbst etwas tun möchten, wieder gesünder zu werden, ihren aktuellen Gesundheitszustand zu erhalten oder ihre Lebensqualität zu verbessern. Diese Phase hat auch ganz frühe Krankheitsstadien im Blick. Oftmals bestehen noch gar keine Symptome und die Patienten wissen nicht, dass sie bereits erkrankt sind. Eine Voraussetzung, um vorbeugend einwirken zu können ist daher, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird.

Für Laien ist es zum Beispiel nicht einfach zu entscheiden, ob Symptome wie Niesreiz, geschwollene Nasenschleimhäute und Fließschnupfen von einem grippalen Infekt oder einer allergischen Rhinitis, also Heuschnupfen herrühren. Oft wird in „Eigenregie“ mit freiverkäuflichen Arzneimitteln und Antiallergika oder anderen Arzneimitteln zunächst selbst therapiert, um die „immer mal wieder“ auftretenden Beschwerden zu lindern. Eine begleitende ärztliche Betreuung fehlt dann.

Textalternative zu der Grafik "Dreistufige Präventionsansätze bei Allergien"

Unbehandelte Allergien können sich verschlimmern

Unbehandelt kann eine nicht erkannte Allergie sich jedoch über Jahre hinweg verschlimmern und dann aus dem Heuschnupfen ein allergisches Asthma werden. Man spricht in diesem Fall auch von „Etagenwechsel“ beziehungsweise „Symptomwechsel“, wenn die Entzündung der oberen Atemwege (Nasen-Rachen-Raum) zu den tiefer gelegenen Atemwegen (Bronchien) übertritt und weitere Beschwerden wie Atemnot und Husten entstehen.

Zur Sekundärprävention werden deshalb auch regelmäßige diagnostische Früherkennungsmaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen gerechnet. Danach gilt es vor allem, bekannte Allergie-Auslöser zu meiden (Karenz).

Geht es dagegen um bereits weiter fortgeschrittene oder chronisch gewordene Krankheitsstadien, hat man vor allem mögliche Folgeerkankungen, Rückfälle und Komplikationen im Blick. Hier setzt die Tertiärprävention an, unter der man im Allgemeinen Maßnahmen zur Linderung der Symptome,  Rehabilitation und Rückfall-Vorbeugung versteht.

Eine wichtige Voraussetzung, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ist, dass  Allergiker ihre Erkrankung erkennen, sich mit ihr auseinandersetzen und auch selbst alles Nötige dazu beitragen möchten, dass es ihnen besser geht. Im weiteren Sinne gehören zur Sekundär- und Tertiärprävention daher auch Information und Aufklärung.

Sekundär- und Tertiärprävention bei Allergien (Teil3)

Geht es dagegen um bereits weiter fortgeschrittene oder chronisch gewordene Krankheitsstadien, hat man vor allem mögliche Folgeerkankungen, Rückfälle und Komplikationen im Blick. Hier setzt die Tertiärprävention an, unter der man im Allgemeinen Maßnahmen zur Linderung der Symptome,  Rehabilitation und Rückfall-Vorbeugung versteht.

Eine wichtige Voraussetzung, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ist, dass  Allergiker ihre Erkrankung erkennen, sich mit ihr auseinandersetzen und auch selbst alles Nötige dazu beitragen möchten, dass es ihnen besser geht. Im weiteren Sinne gehören zur Sekundär- und Tertiärprävention daher auch Information und Aufklärung.

Maßnahmen der Sekundär- und Tertiärprävention

In der Praxis ist die Unterscheidung in Sekundär- und Tertiärprävention nicht so sehr von Bedeutung. Wichtig ist zu wissen, wie weit eine Allergie im Einzelfall fortgeschritten ist, und welche Maßnahmen den Betroffenen zum jeweiligen Zeitpunkt helfen und umsetzbar sind.

An dieser Stelle geben wir eine Übersicht von vorbeugenden Maßnahmen. Die wichtigsten Maßnahmen sind ausführlich bei der jeweiligen Allergieform im Unterkapitel „Therapie“ sowie bei den einzelnen Krankheitsbildern beschrieben.

Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Abholz H. H. et al.: Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma. In: AWMF-Leitlinien-Register Nr. nvl-002 (Gültigkeit abgelaufen)
  • Baur, X. et al.: Guidelines for the management of work-related asthma. Eur Respir J. 2012; 39(3):529-45
  • Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
  • Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (Hrsg.): Spezifische Immuntherapie bleibt effektivste kausale Therapie
  • Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al. (Hrsg.): Leitlinie Anaphylaxie, Akuttherapie und Management
  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beratungsmedizin (Hrsg.): Patientenschulung 
  • Deutsche Haut- und Allergiehilfe (Hrsg.): Behandlungskonzept
  • Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (Hrsg.): Anaphylaxie Schulungen jetzt bundesweit
  • Fischer, P.: Berufswahl bei Allergien der Atemwege und Asthma. In: Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 2000, 03: a27-28 (aktualisiert 1/2008)
  • Fischer, P.: Berufswahl bei Allergien der Haut und Ekzem. In: Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 2000, 04: 27-28 (aktualisiert 1/2008)
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Gefährdung durch Hautkontakt – Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen (TRGS 401)
  • Informationen zur Berufsdermatologie der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) e.V.
  • Kompetenznetz Patientenschulung im Kindes- und Jugendalter
  • Molin, S. et al.: Smoking is associated with combined allergic and irritant hand eczema, contact allergies and hyperhidrosis. In: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 2015, 29 (12): 2483–2486, DOI: 10.1111/jdv.12846
  • Osterloh, F.: Therapietreue: Verweigerer und Kalkulierer. In: Deutsches Ärzteblatt, 2012, 109(17)
  • Radon, K. et al. (2014): Damit der Traumberuf kein Albtraum wird. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) (Hrsg), ISBN 978-3-88261-704-7
  • Radon, K. et al.: Berufsberatung allergiekranker Jugendlicher. In: Deutsches Ärzteblatt, 2016, 113 (31-32): 519-524
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Ratgeber für die medizinische Berufsberatung allergiekranker Jugendlicher
  • Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
  • Kinderumwelt gGmbH: Allergische Erkrankungen (Letzter Abruf:13.03.2017)
  • Raulf-Heimsoth, M.: Berufliche Allergien der Haut und Lunge. In: IPA-Journal, 2013, 01: 32
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Sensibilisierende Stoffe für die Atenwege (TRGS 406)
  • Simons, S. et al.: Non-Compliance -Therapietreue dauerhaft verbessern. In: Pharmazeutische Zeitung, 2007, 47
  • Starostzik, C.: Handekzem – Tabak als Triggerfaktor? In: Ärztezeitung vom 14. 01.2015
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gesundheitsberichterstattung des Bundes „Spezialbericht Allergien, 2000“ 
  • Straff, W.: Luftgetragene Kontaktallergene – häufige Ursache von Ekzemen? – ÖGD-Fortbildung 2007
  • Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
  • Verein Zentrum Patientenschulung
  • World Health Organization WHO (Hrsg.): Adherence to long-term therapies: evidence for action

Letzte Aktualisierung:

13. März 2017