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Arztgespräch zur Reha
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Voraussetzungen und Überlegungen zur Reha

Die medizinische Rehabilitation ist seit 2007 Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Im Gegensatz zu üblichen medizinischen Leistungen im Krankheitsfall muss eine medizinische Reha aber zuerst beantragt werden. Der Antrag wird in der Regel genehmigt, wenn bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Wissenschaftliche Beratung:

Dr. Heidrun M. Thaiss, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

E-Mail: leitung@bzga.de

Die medizinische Rehabilitation ist seit 2007 Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Im Gegensatz zu üblichen medizinischen Leistungen im Krankheitsfall muss eine medizinische Reha aber zuerst beantragt werden. Der Antrag wird in der Regel genehmigt, wenn bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllt sind:

Wissenschaftliche Beratung:

Dr. Heidrun M. Thaiss, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

E-Mail: leitung@bzga.de

Rechtliche Voraussetzungen für eine Reha

  • Rehabilitationsbedarf: Die/der Betroffene bedarf nachweislich einer Rehabilitationsmaßnahme, beispielsweise wenn durch ein beruflich bedingtes Hautekzem die bisherige Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann, der Arbeitsplatz also gefährdet ist.
  • Rehabilitationsfähigkeit: Die/der Betroffene ist in der Lage, die Reha anzutreten, das heißt sie/er ist körperlich fit genug und auch motiviert, über längere Zeit aktiv mitzuwirken und dabei zu bleiben.
  • Positive Rehabilitationsprognose: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich durch die Rehabilitation in einem absehbaren Zeitraum Gesundheit und Leistungsfähigkeit bessern.

Reha beantragen: Wie gehe ich vor?

Wer eine Reha beantragen möchte, sollte sich zuerst an seine:n Hausarzt:ärztin oder Facharzt:ärztin wenden. Sie sind erste Ansprechpersonen, um zu klären, ob die Reha medizinisch begründet ist und der Antrag im Einzelfall Aussicht auf Erfolg hat.

Eine Reha ist keine Kur oder eine Art Urlaub, sondern erfordert grundsätzlich die aktive Mitarbeit der Patienten. Dies ist entscheidend für den Erfolg aller rehabilitativen Bemühungen. Deshalb spielen auch Motivation und Wunsch, etwas tun und verändern zu wollen, eine große Rolle.

Fragen im Antrag beziehen sich daher auch auf persönliche Wünsche und Ziele, beispielsweise wie man sich seine berufliche Zukunft vorstellt. Darüber hinaus besteht ein gesetzlich verankertes Wunsch- und Wahlrecht (§ 9 SGB IX). Das bedeutet, dass Betroffene sich ihre Wunschklinik selbst aussuchen können. Diese muss jedoch zertifiziert sein und es dürfen keine medizinischen Gründe gegen die Auswahl sprechen.

Sinnvoll ist es daher, sich bereits im Vorfeld der Antragstellung, am besten schon vor dem Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt Gedanken über Ziele, Art und Ort der Reha zu machen, die dann im Gespräch erörtert werden.

Wichtige Fragen vor der Antragstellung für eine Reha

  • Weshalb möchte ich eine Rehabilitation beantragen?
  • Welche Erwartungen und Wünsche verbinde ich mit der Rehabilitation?
  • Welche Klinik und welches Klima eignen sich für meine Beschwerden/mein Krankheitsbild?

Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Bauer, P. et al.: Langzeiteffekt der stationären Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen mit mittelschwerem und schwerem Asthma bronchiale. In: Pneumologie, 2002, 56(8): 478-485
  • Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) (Hrsg., 2013): Arbeitshilfe für die Rehabilitation von Menschen mit allergischen Hauterkrankungen. ISBN: 978-3-943714-09-8
  • Bundesgesundheitsministerium (Hrsg., 2016): Vorsorge und Rehabilitation (Letzter Abruf: 30.01.2024)
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Forschung in der Rehabilitation.
  • Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
  • Bundesverband der Pneumologen (Hrsg.): Häufigkeit von Asthma bronchiale (Letzter Abruf: 30.01.2024)
  • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Rehabilitation und Prävention (Hrsg.): Infoblatt zu einer Reha(bilitation) für Kinder & Jugendliche „Asthma bronchiale“  (Letzter Abruf: 30.01.2024)
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Therapiekonzept, Leistungsspektrum der Dermatologie
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2009): Rahmenkonzept zur medizinischen Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2016): Ambulante Reha
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2020): Medizinische Rehabilitation: Wie sie Ihnen hilft. - 15. Auflage
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2020): Mit Rehabilitation wieder fit für den Job. - 15. Auflage
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2021): Rehabilitation für Kinder und Jugendliche. – 16. Auflage
  • Deutsche Rentenversicherung - Reha für Kinder und Jugendliche (deutsche-rentenversicherung.de)   (Letzter Abruf: 30.01.2024)
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg., 2016): Reha-Therapiestandards für Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale, Adipositas, Neurodermitis
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Zuzahlung - Wer zahlt was?
  • Eisenmann, A. et al.: S1-Leitlinie Stationäre dermatologische Rehabilitation. AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 013-083 (Stand: 01/2020)
  • Fieten, K.B. et al.: Alpine climate treatment of atopic dermatitis: a systematic review. In: Allergie, 2015, 7 (1): 12-25
  • Fischer, P.: Vorsorgekuren und Reha-Maßnahmen bei Allergien, Neurodermitis und Asthma. In: Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 1999, 02: 27-28 (aktualisiert 1/2008)
  • Gemeinsamer Bundesausschuss (Hrsg., 2020): Rehabilitations-Richtlinie
  • Hibbeler, B.: Rehabilitation: Krankenkassen in der Pflicht. In: Dtsch Arztebl 2007; 104(17): A-1136 / B-1014 / C-966
  • Marenholz, I. et al.: Meta-analysis identifies seven susceptibility loci involved in the atopic march. In: Nature Communications, 2015 Nov 6;6:8804
  • Massimo, T. et al.: Does climate therapy at moderate altitudes improve pulmonary function in asthma patients? A systematic review. In: Sleep Breath, 2014, 18 (1): 195 - 206
  • Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (Hrsg., 2018): Begutachtungsanleitung „Vorsorge und Rehabilitation“
  • Schuh, A.: Die Evidenz der Klima- und Thalassotherapie. Ein Review. In: Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin, 2009, 21(2):96–104 (DOI:10.1159/000287219)
  • Thamm, R. et al.: Allergische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittsergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. In: Journal of Health Monitoring, 2018, 3 (3). DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-075
  • Wehrmann J. et al.: S1-Leitlinie Dermatologische stationäre Rehabilitation bei atopischer Dermatitis Erwachsener, 2015 (Gültigkeit abgelaufen)
  • Werfel, T. Et al, Diagnostik und Stufentherapie der Neurodermitis. In: Deutsches Ärzteblatt, 2014, 111 (29–30): 509-520

Letzte Aktualisierung:

03.09.2021