Allergisches Asthma: Welchen Einfluss haben Gene, Umwelt und Immunfaktoren?
Allergisches Asthma ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Neben bekannten Auslösern wie Allergenen, Infektionen oder Luftschadstoffen rücken zunehmend frühe Prägungsmechanismen, die Gene und das Mikrobiom in den Fokus der Forschung.
Asthmarisiko schon vor der Geburt geprägt
Schon während der Schwangerschaft kann das Asthmarisiko eines Kindes durch Umwelteinflüsse und epigenetische Veränderungen geprägt werden. Rauchen der Mutter, Schadstoffe oder ein unausgewogenes Mikrobiom beeinflussen nicht nur die Genaktivität des Ungeborenen, sondern können die Anfälligkeit für Asthma und andere allergische Erkrankungen bis ins Erwachsenenalter erhöhen. Studien zeigen zudem, dass diese epigenetischen Veränderungen sogar über Generationen hinweg vererbt werden können.
Bakterien sind Schlüsselfaktoren für die Entstehung von Asthma
Auch nach der Geburt spielen frühkindliche Umweltbedingungen eine Schlüsselrolle.
Während die Hygienehypothese besagt, dass frühe Infektionen das Immunsystem stärken können, zeigen andere Studien, dass schwere Atemwegsinfektionen wie durch Rhinoviren verursacht, das Asthmarisiko erhöhen können.
Entscheidend scheint daher, mit welchen Mikroorganismen Kinder Kontakt haben: Natürlicher Kontakt mit harmlosen Mikroben scheint schützend zu wirken. So zeigen Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen oder früh in Kontakt mit anderen Kindern kommen, ein geringeres Asthmarisiko, während schwere virale Infektionen Asthma begünstigen könnten.
Erkenntnisse zum Mikrobiom geben Hoffnung für personalisierte Therapie
Eine wachsende Rolle in der Asthmaforschung spielt das Mikrobiom – insbesondere die Bakterienzusammensetzung im Darm. Forschende haben herausgefunden, dass Babys mit bestimmten Veränderungen im Mikrobiom ein deutlich erhöhtes Risiko für allergisches Asthma haben. Fehlen entzündungshemmende Bakteriengattungen können entzündungsfördernde Substanzen überwiegen und die Balance des Immunsystems stören. Erste Untersuchungen zeigen, dass eine gezielte Förderung dieser Bakterien – beispielsweise durch eine probiotische Ernährung – in Zukunft möglicherweise präventiv oder therapeutisch genutzt werden könnte.
Der Zusammenhang von Asthma mit genetischen Faktoren und Umweltfaktoren ist ein zentrales Thema der Forschung. Neue Erkenntnisse könnten nicht nur helfen, Risikogruppen frühzeitig zu identifizieren, sondern auch personalisierte Behandlungsansätze voranbringen.