Wie wird allergisches Asthma festgestellt?
Erste Hinweise auf die Erkrankung erhalten Ärzte bereits durch die Schilderung der Beschwerden.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Katja Nemat, Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) c/o Kinderzentrum Dresden-Friedrichstadt
E-Mail: kinderpneumologie@kid-dresden.de
Erste Hinweise auf die Erkrankung erhalten Ärzte bereits durch die Schilderung der Beschwerden.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Katja Nemat, Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) c/o Kinderzentrum Dresden-Friedrichstadt
E-Mail: kinderpneumologie@kid-dresden.de
Krankheitsgeschichte (Anamnese)
Die typischen Asthma-Symptome
- Atemnot (häufig anfallsartig),
- Giemen (pfeifende oder brummende Atemnebengeräusche),
- Brustenge (Beklemmungsgefühl) und
- Husten
können einen ersten Hinweis auf die Erkrankung geben. Durch gezielte Fragen können Ärzte bereits herausfinden, ob sich der Verdacht auf ein Asthma bronchiale stellt. Dabei spielt auch eine Rolle, ob spezielle Faktoren (z.B. Rauch, Staub, Aufenthaltsort, körperliche Anstrengung) eine Verschlimmerung auslösen.
Körperliche Untersuchung
Zusätzlich zur Schilderung der Krankengeschichte werden auch verschiedene Untersuchungen durchgeführt:
- körperliche Untersuchung
- Lungenfunktionsprüfung
- Allergietest
In der Asthmadiagnostik kann auch das sogenannte Peak-Flow-Meter eingesetzt werden, mit welchem eine grobe Lungenfunktionsprüfung über einen Zeitraum von mehreren Wochen zuhause mehrfach täglich durchgeführt und das Protokoll dann vom Arzt ausgewertet wird. Die neue Nationale Versorgungsleitlinie Asthma empfiehlt dieses Vorgehen allerdings nicht mehr.
Zur Lungenfunktionsprüfung beim Arzt wird als einfaches Verfahren die Spirometrie oder beim Lungenfacharzt die Ganzkörperplethysmographie eingesetzt.
Weiterhin wird in der Regel ein Reversibilitätstest durchgeführt, bei dem der Einfluss von atemwegserweiternden Medikamenten wie etwa den kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika gemessen wird.
Das Ausmaß der Entzündungsreaktion in der Lunge lässt sich durch eine Messung des Stickstoffmonoxids (NO) in der Ausatemluft (FeNO) einschätzen. Ein niedriger FeNO-Wert schließt die Diagnose „Asthma“ nicht aus, aber ein hoher FeNO-Wert erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Asthmas. Der genaue Stellenwert der FeNO-Messung in der Asthma-Diagnose muss noch durch weitere Studien bestimmt werden, so heißt es in der Versorgungsleitlinie.
Wenn der Patient gerade beschwerdefrei ist, können die Befunde dieser Lungenfunktionstests auch weitgehend normal ausfallen. In diesem Fall kann ein bronchialer Provokationstest mit Histamin oder Methacholin, bei dem die Lunge gezielt gereizt wird, weiteren Aufschluss geben. Auch das Einatmen kalter Luft oder eine sportliche Belastung auf dem Laufband können als Provokations-Reize verwendet werden.
Ein zusätzlicher Allergietest gibt Aufschluss über mögliche Krankheitsauslöser und die zugrundeliegende Asthmaform. Er soll immer dann durchgeführt werden, wenn Hinweise auf ein allergisches Asthma vorliegen oder der Patient/ die Patientin bereits eine andere allergische Erkrankung hat.
Quellen
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma – Langfassung, 3. Auflage. Version 1. 2018 (Letzter Abruf: 11.01.2024)
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
- Berdel, D. et al.: S2-Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. „Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter“ (PDF) (Letzter Abruf: 11.01.2024)
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- Jackson, D. J. et al.: Quintupling Inhaled Glucocorticoids to Prevent Childhood Asthma Exacerbations. In: New England Journal of Medicine 2018; 378: 891-901 (Letzter Abruf: 11.01.2024)
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- Merckx, J. et al.: Respiratory Viruses and Treatment Failure in Children With Asthma Exacerbation. In: Pediatrics. 2018; 142(1) (Letzter Abruf: 11.01.2024)
- Murray CS et al.: Preventing Severe Asthma Exacerbations in Children. A Randomized Trial of Mite-Impermeable Bedcovers. In: Am J Respir Crit Care Med. 2017 Jul 15;196(2) (Letzter Abruf: 11.01.2024)
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- Thamm, R. et al: Allergische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. In Journal of Health Monitoring · 2018 3(3); Robert Koch-Institut, Berlin
- The International Union Against Tuberculosis and Lung Disease: The Global Asthma Report 2014
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- Von Mutius, E. und Vercelli, D.: Farm living: Effects on childhood asthma and allergy. In: Nature Reviews Immunology, 2010, 10(12): 861–868 (Letzter Abruf: 11.01.2024)
Letzte Aktualisierung:
23. April 2019