Luftschadstoffe
Mit Ausnahme des Tabakrauchs gelten Luftschadstoffe nicht in erster Linie als Verursacher von allergischen Erkrankungen.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Stefan Dehmel, Helmholtz Zentrum München
E-Mail: stefan.dehmel@helmholtz-muenchen.de
Prof. Dr. Heidrun Behrendt, Dir. Emer. Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM)
E-Mail: heidrunbehrendt@web.de
Mit Ausnahme des Tabakrauchs gelten Luftschadstoffe nicht in erster Linie als Verursacher von allergischen Erkrankungen.
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. Stefan Dehmel, Helmholtz Zentrum München
E-Mail: stefan.dehmel@helmholtz-muenchen.de
Prof. Dr. Heidrun Behrendt, Dir. Emer. Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM)
E-Mail: heidrunbehrendt@web.de
Beeinflussung von Allergien durch Luftschadstoffe
Dass Luftschadstoffe Asthma verursachen, wird zwar oft diskutiert – stichhaltige wissenschaftliche Beweise dafür gibt es bislang aber nicht. Vielmehr geht man davon aus, dass industrie- und verkehrsbedingte Schadstoffe aus der Umwelt, insbesondere in der Luft, die Entstehung und den Verlauf von Allergien beeinflussen können. Dies erklärt man sich so, dass diese Stoffe die Schleimhäute ganz allgemein reizen und zu einer Entzündungsreaktion führen, welche wiederum die Entstehung von Allergien begünstigt.
Verschiedene Luftschadstoffe wurden geprüft
Eine ganze Reihe von Studien hat sich mit den Einflüssen von Luftschadstoffen wie
- Schwebstaub,
- Ozon,
- Stick- und Schwefeldioxid
auf die Atemwege insbesondere bei Kindern befasst.
Allerdings ist es schwierig, diese Einflüsse einzelner Stoffe genau zu messen, da Kinder sich einen Großteil der Zeit in Innenräumen aufhalten und in der Außenluft immer mehrere Faktoren (z. B. auch Luftfeuchtigkeit, Temperatur) zusammenwirken. Zudem spielt auch eine individuelle Empfindlichkeit gegenüber den Schadstoffen eine Rolle.
Mögliche Wirkungen von Luftschadstoffen
Es gibt Hinweise dafür, dass eine starke Belastung mit Luftschadstoffen, darunter etwa
- Ozon,
- Stickoxide oder
- Feinstaub wie etwa Rußpartikel aus Dieselauspuffgasen
das allergische Krankheitsgeschehen ebenfalls beeinflusst.
Diese Stoffe können sowohl die allergieauslösenden Eigenschaften von Allergenen der Luft verstärken als auch die Schleimhäute der Atemwege schädigen und damit den Allergenen das Eindringen in den Körper erleichtern. Infolgedessen steigen die Infektanfälligkeit und die Reizbarkeit. Dadurch kann die Ausbildung von Allergien der Atemwege zumindest begünstigt werden.
Quellen
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Arshad, H.S. et al.: The effect of parental allergy on childhood allergic diseases depends on the sex of the child. In: Journal of Allergy & Clinical Immunology, 2012, 130(2): 427-434
- Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN: 9783642372025
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
- Darsow, U., Raap, U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
- Frei, T.: Globale Klimaerwärmung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. In: Allergologie, Nr. 8/2017, S. 320-326
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Spezialbericht Allergien, Teil 6 Präventionsstrategien, 2000. (Letzter Abruf: 04.01.2024)
- Höflich, C.: Klimawandel und Pollen-assoziierte Allergien der Atemwege. In: UMID – Umwelt und Mensch – Informationsdienst Ausgabe 1 (März) 2014.
- Riiser, A.: The human microbiome, asthma, and allergy. In: Allergy, Asthma & Clinical Immunology, 2015, 11: 35
Letzte Aktualisierung: 15. November 2018