Tabletten - Medikamente bei Allergie

Beta-2-Sympathomimetika

Beta-2-Sympathomimetika oder -Agonisten gehören zu den Bronchien-erweiternden Wirkstoffen (Bronchodilatatoren).

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Torsten Zuberbier, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Charité - Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: Torsten.Zuberbierspam prevention@charite.de
Prof. Dr. Roland Buhl, Universitätsmedizin Mainz Schwerpunkt Pneumologie
E-Mail: roland.buhlspam prevention@unimedizin-mainz.de

Beta-2-Sympathomimetika oder -Agonisten gehören zu den Bronchien-erweiternden Wirkstoffen (Bronchodilatatoren).

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Torsten Zuberbier, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Charité - Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: Torsten.Zuberbierspam prevention@charite.de
Prof. Dr. Roland Buhl, Universitätsmedizin Mainz Schwerpunkt Pneumologie
E-Mail: roland.buhlspam prevention@unimedizin-mainz.de

Wirkung

Ihre Bezeichnung haben sie von der Eigenschaft, sogenannte Beta-2-Rezeptoren zu aktivieren. Diese sind an der Reizweiterleitung in einem Teil des sympathischen Nervensystems (einer Komponente des vegetativen Nervensystems) beteiligt.

  • Beta-2-Sympathomimetika erweitern die verengten Bronchien durch Entspannung der glatten Muskulatur in der Bronchialwand.
  • Zudem verbessern sie den Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien und vermindern die Freisetzung von Bronchien-verengenden Botenstoffen aus Entzündungszellen.
  • Darüber hinaus erweitern sie die Blutgefäße und steigern die Herzfrequenz. Nicht zuletzt beeinflussen sie auch Stoffwechselvorgänge, beispielsweise erhöhen sie die Insulin- und Blutzuckerkonzentration.

Anwendung

Beta-2-Sympathomimetika werden zumeist inhaliert als Dosieraerosol, Spray oder Lösung über Inhalatoren. Seltener werden sie auch systemisch, also in Tablettenform oder als Injektion angewendet. Sie sind gut wirksam zur Behandlung von Symptomen des allergischen Asthma.

Man unterscheidet kurz- und langwirksame Substanzen:

  • kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA = short acting beta2-agonist) mit raschem Wirkeintritt zur Bedarfsbehandlung akuter Symptome. Die Wirkung setzt innerhalb weniger Minuten ein und hält für etwa drei bis sechs Stunden an.
  • langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA = long acting beta2-agonist) zur Dauertherapie beziehungsweise Vorbeugung von Anfällen. Die Wirkung hält über ca. 12 bis 24 Stunden an. Die Substanzen werden häufig in Kombination mit einem inhalativen Glukokortikoid eingesetzt, da Beta-2-Sympathomimetika selbst keine antientzündliche Aktivität besitzen.

Wirkstoffe

Beispiele für Beta-2-Sympthomimetika mit unterschiedlichem Wirkeintritt

kurzwirksam (SABA) langwirksam (LABA)
Fenoterol Formoterol
Salbutamol Salmeterol
Terbutalin Indacaterol
  Vilanterol

LABA zur oralen Einnahme

  • Bambuterol
  • Clenbuterol

Wichtige Nebenwirkungen und Nachteile

Typische Nebenwirkungen treten vorwiegend bei systemischer Anwendung auf. Dazu zählen:

  • Steigerung der Herzfrequenz (schneller Puls),
  • Herzklopfen,
  • Kopfschmerzen,
  • Zittern,
  • Unruhe,
  • Übelkeit und
  • Muskelkrämpfe.

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Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN 9783642372025  
  • Brożek, J.L., et al. Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) guidelines-2016 revision. In: J Allergy Clin Immunol 2017;140(4): 950-958
  • Buhl, R., et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. In: Pneumologie 2017; 71: 849–919 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, 3. Auflage. Version 1. 2018 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Darsow U., Raap U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
  • Globale Initiative für Asthma (GINA): Leitfaden zum Management und zur Prävention von Asthma – die GINA-Leitlinien (PDF). Ein Leitfaden für Gesundheitsfachleute, aktualisiert 2016 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Pfaar, O. et al.: S2k-Leitlinie zur (allergen-) spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen. In: Allergo J Int 2014; 23: 282
  • Ring, J. et al.: S2k-Leitlinie zur Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. In: Allergo J Int 2014; 23: 96–112. AWMF-Register-Nr. 065-025 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Trautmann A., Kleine-Tebbe J.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme Verlag Stuttgart, 3. Aufl. 2018. ISBN9873131421838
  • Zuberbier, T., et al.: The EAACI/GA²LEN/EDF/WAO Guideline for the Definition, Classification, Diagnosis and Management of Urticaria. The 2017 Revision and Update. In: Allergy 2018; 73(7):1393-1414

Letzte Aktualisierung: 08.04.2019

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