Vorbeugung einer Allergie durch Insektengift
Das wirksamste Mittel gegen jede Allergie ist, den Kontakt mit dem Allergen möglichst zu vermeiden. Chemische Abwehrmittel gegen Insekten bieten hier keinen Schutz. Betroffene nach einer anaphylaktischen Reaktion sollten zudem immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält
- Adrenalin zur Selbstinjektion,
- ein schnell wirkendes Antihistaminikum zum Einnehmen (Tropfen, Saft),
- ein entzündungshemmendes Cortisonpräparat
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Thomas Fuchs, Ärzteverband Deutscher Allergologen c/o Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
E-Mail: fuchsth@med.uni-goettingen.de
Das wirksamste Mittel gegen jede Allergie ist, den Kontakt mit dem Allergen möglichst zu vermeiden. Chemische Abwehrmittel gegen Insekten bieten hier keinen Schutz. Betroffene nach einer anaphylaktischen Reaktion sollten zudem immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält
- Adrenalin zur Selbstinjektion,
- ein schnell wirkendes Antihistaminikum zum Einnehmen (Tropfen, Saft),
- ein entzündungshemmendes Cortisonpräparat
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. Thomas Fuchs, Ärzteverband Deutscher Allergologen c/o Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
E-Mail: fuchsth@med.uni-goettingen.de
Schutzmaßnahmen bei Insektengiftallergie
- Vermeiden Sie es, im Freien zu essen oder zu trinken sowie Obst oder Blumen zu pflücken.
- Waschen Sie sich nach jeder Mahlzeit die Hände und wischen Sie auch den Mund ab.
- Trinken Sie nicht direkt aus Flaschen oder Getränkedosen, in die Insekten hineingekrochen sein können. Decken Sie Trinkgläser stets ab und verwenden Sie am besten Strohhalme.
- Bei schwülheißer Witterung ist Vorsicht geboten. Insekten sind dann erfahrungsgemäß aggressiv.
- Halten Sie sich von Abfallkörben, Mülleimern, Tiergehegen oder Fallobst fern.
- Verwenden Sie kein Parfüm oder parfümierte Kosmetika, da der Geruch auch für Insekten anziehend ist.
- Achten Sie auf lange, die Haut bedeckende Kleidung.
- Tragen Sie helle statt dunkle Farben, aber keine Blumenmuster.
- Laufen Sie nicht barfuß und tragen Sie auch keine Sandalen oder anderes offenes Schuhwerk. Bienen halten sich gern im Klee auf; Wespen können in Bodenlöchern leben.
- Benutzen Sie Wespenfallen oder Abwehrsprays.
- Tragen Sie beim Motorradfahren den Helm, die Handschuhe und die Motorradkleidung möglichst enganliegend.
- Versehen Sie beim Fahrradfahren den offenen Helm mit einem Netz.
- Schließen Sie tagsüber die Fenster oder bringen Sie Schutznetze an. Achten Sie darauf, dass in nächtlich erleuchteten Räumen die Fenster nicht geöffnet sind. Hornissen gehören zu den nachtaktiven Insekten und fliegen dann Lichtquellen an.
- Achten Sie auf versteckte Insekten (vor allem im Bett oder in den Schuhen).
- Halten Sie sich von Bienenstöcken und Wespennestern fern. Letztere kommen selbst auf Hochhausdächern oder -balkonen vor. Wenn Sie ein Nest in Ihrer Wohnumgebung entdecken, rufen Sie die Feuerwehr, um das Nest entfernen zu lassen.
Wenn die Insekten schon da sind...
- Nicht um sich schlagen, keine hastigen Bewegungen.
- Ziehen Sie sich langsam aus der Nähe eines Nests zurück. Das Nest darf nicht erschüttert werden. Es ist auch keine gute Idee, ins Flugloch zu blasen. Beides empfinden die Insekten als Angriff und werden sehr aggressiv.
- Im Falle eines Angriffs: Schützen Sie auf jeden Fall den Kopf mit den Armen oder mit Kleidung. Éntfernen Sie sich langsam.
- Bedecken Sie Stiche mit der Hand. Wenn noch ein Stachel in der Haut steckt, versuchen Sie ihn mit dem Fingernagel wegzukratzen, nicht zusammenpressen. Denn am Stachel hängt bei Bienen noch der Giftsack, der sich sonst weiter in die Stichwunde leert.
Quellen
Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.
- Adlib-Tezer, H., Bayerl, C.: Honeybee and wasp venom allergy. Sensitization and immonotherapy. In: JDDG 2018, DOI: 20.2222/ddg.13670
- Blank, S. et al.: Prevalence of Hymenoptera venom allergy and sentization in the population representative german KORA cohort. Allergo J Int 2019, DOI 10.1007/s40629-018-0089-4
- Blank, S. et al.: Component-resolved evaluation of the content of major allergens in therapeutic extracts for specific immunotherapy of honeybee venom allergy. In: Human Vaccines & Immunotherapeutics, 13:10, 2482-2489
- Blank, S. et al.: Component-resolved diagnostics to direct in venom immunotherapy: Important steps towards precision medicine. In: Clin Exp Allergy 2018; 48: 354 - 364
- Brehler, R.: Aktueller Forschungsstand bei Insektengiftallergie. Vortrag bei Tagung Allergo Update 2018
- Brehler, R.: Insekten und Spinnentiere als Auslöser toxischer und allergischer Reaktionen in Deutschland. In: Allergo J Int 2017; 26: 129 - 36
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al.: Diagnose und Therapie der Bienen und Wespengiftallergie. Stand: 01.03.2011. Wird zur Zeit überprüft (Letzter Abruf: 23.01.2019)
- Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al.: Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. In Allergo J Int 2014, 23: 96. Stand 31.12.2013. Wird zur zeit überprüft (Letzter Abruf: 23.01.2019)
- Erasmus C. et al.: Infantile multicystic encephalomalacia after maternal bee sting anaphylaxis during pregnancy. In: Arch Dis Child 1982, 57: 785 -787
- European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF): Insektengiftallergie (Letzter Abruf: 23.01.2019)
- Golden D. et al.: Outcomes of allergy to insect stings in children, with and without venom immunotherapy. In: N Engl J Med 2004, 351: 668–674
- Hoffman D. et al.: Allergens in Hymenoptera venom. XXVII: bumblebee venom allergy and allergens. In: J Allergy Clin Immunol. 1996, 97(3): 812-21.
- Manmohan, M. et al.: Current state of follow-up care for patients with Hymenoptera venom anaphylaxis in southwest Germany. In: Allergo J Int (2018) 27: 4 - 14
- Park, J. et al.: Risk Associated with Bee Venom Therapy: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: PLoS 1 2015, 10 (5)
- Präventions- und Informationsnetzwerk Allergie und Asthma e.V., (Hrsg.): Allergien und Asthma bei Kindern und Jugendlichen – das pina-online Buch, Kap. 9 Insektengiftallergien (Letzter Abruf 18.01.2017)
- Schwartz H. et al.: Venom immunotherapy in the Hymenoptera-allergic pregnant patient. In: J Allergy Clin Immunol 1990, 85: 709–12
- Sturm, GJ et al.: EACCI guidelines on allergen immunotheraphy: Hymenoptera venom allergy. In: Allergy. 2018 Apr;73(4):744-764.
- Valentine M. et al.: The value of immunotherapy with venom in children with allergy to insect stings. In: N Engl J Med 1990, 323: 1601 - 16033
- Worm, M. et al.: Triggers and treatment of anaphylaxis: an analysis of 4000 cases from Germany, Austria and Switzerland. In: Dtsch Arztebl Int 2014, 111: 367–75.
Letzte Aktualisierung:
01.08.2021