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Tabletten - Medikamente bei Allergie
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Wirkstoffe zur Notfalltherapie bei Anaphylaxie

Das wichtigste Medikament zur Behandlung des anaphylaktischen Schocks ist das Adrenalin (andere Bezeichnung: Epinephrin). Es wird als Injektion in die Vene (intravenös, i.v.) oder in den Muskel (intramuskulär, i.m.) angewendet und wirkt sehr schnell.

Das wichtigste Medikament zur Behandlung des anaphylaktischen Schocks ist das Adrenalin (andere Bezeichnung: Epinephrin). Es wird als Injektion in die Vene (intravenös, i.v.) oder in den Muskel (intramuskulär, i.m.) angewendet und wirkt sehr schnell.

Mittels einer Injektionshilfe (Autoinjektor) kann der/die Betroffene das Medikament auch selbst intramuskulär verabreichen. Ein solcher Adrenalin-Autoinjektor ist üblicherweise Bestandteil eines Notfallsets, das betroffene Personen mit Risiko für anaphylaktische Reaktionen immer mitführen sollten.

Zu den weiteren Maßnahmen beim anaphylaktischen Schock zählen die Gabe von Sauerstoff sowie die Infusion großer Mengen von Flüssigkeit (physiologische Kochsalzlösung, Hydroxyethylstärke [HES]), um den beim Schock entstehenden Volumenmangel auszugleichen.

Zudem werden Antihistaminika und Glukokortikoide per Injektion, Infusion oder oral (als Tabletten oder Tropfen) verabreicht. Ihre Wirkung setzt jedoch deutlich später ein als die des Adrenalins.

Wirkung von Adrenalin

Adrenalin ist wie Noradrenalin ein Hormon und wichtiger Botenstoff, der im Nebennierenmark gebildet wird. Es wird vor allem bei Stress ausgeschüttet und deshalb auch als Stresshormon bezeichnet. 

Beide Hormone bewirken, dass wir in Gefahrensituationen ‑ durch Flucht oder Angriff ‑ schnell reagieren können, indem sie unter anderem den Herzschlag beschleunigen, den Blutdruck erhöhen, die Atmung verbessern und den Blutzuckerstoffwechsel aktivieren.

Sie wirken über Mechanismen, die dem sympathischen Nervensystem angehören. Da sie teilweise den gleichen Wirkungsansatz haben wie die Beta-2-Sympathomimetika, wirken sie auch Bronchien-erweiternd.

Quellen

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN 9783642372025  
  • Brożek, J.L., et al. Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA) guidelines-2016 revision. In: J Allergy Clin Immunol 2017;140(4): 950-958
  • Buhl, R., et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. In: Pneumologie 2017; 71: 849–919 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, 3. Auflage. Version 1. 2018 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Darsow U., Raap U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
  • Globale Initiative für Asthma (GINA): Leitfaden zum Management und zur Prävention von Asthma – die GINA-Leitlinien (PDF). Ein Leitfaden für Gesundheitsfachleute, aktualisiert 2016 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Pfaar, O. et al.: S2k-Leitlinie zur (allergen-) spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen. In: Allergo J Int 2014; 23: 282
  • Ring, J. et al.: S2k-Leitlinie zur Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. In: Allergo J Int 2014; 23: 96–112. AWMF-Register-Nr. 065-025 (Letzter Abruf: 01.02.2024)
  • Trautmann A., Kleine-Tebbe J.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme Verlag Stuttgart, 3. Aufl. 2018. ISBN9873131421838
  • Zuberbier, T., et al.: The EAACI/GA²LEN/EDF/WAO Guideline for the Definition, Classification, Diagnosis and Management of Urticaria. The 2017 Revision and Update. In: Allergy 2018; 73(7):1393-1414

Letzte Aktualisierung: 08.04.2019