Neurodermitis: Fragen und Antworten
Im Folgenden beantworten wir Ihnen vorneweg einige zentrale Fragen rund um das Thema Neurodermitis. Sollten Fragen unbeantwortet bleiben, können Sie sich gerne persönlich an uns wenden. Bitte schicken Sie uns eine E-Mail oder verwenden Sie unser Kontaktformular. Ihre Fragen werden in der Regel innerhalb von drei Arbeitstagen beantwortet.
Im Folgenden beantworten wir Ihnen vorneweg einige zentrale Fragen rund um das Thema Arzneimittelallergie. Sollten Fragen unbeantwortet bleiben, können Sie sich gerne persönlich an uns wenden. Bitte schicken Sie uns eine E-Mail oder verwenden Sie unser Kontaktformular. Ihre Fragen werden in der Regel innerhalb von drei Arbeitstagen beantwortet.
Ernährung
Bei Lebensmittelzusatzstoffen kann das in seltenen Fällen vorkommen. Wenn der Verdacht besteht, sollte man eine Zeitlang ein Ernährungs- und Symptomtagebuch führen. Daraus kann hervorgehen, ob es einen Zusammenhang gibt. Bei Süßgetränken ist ein Zusammenhang zur Neurodermitis nicht nachgewiesen; sie sollten aber aus allgemeinen Gesundheitsgründen nicht häufig konsumiert werden.
Die Möglichkeit besteht. Um das feststellen zu können, sollte der Kinderarzt oder die -ärztin zunächst im Bluttest prüfen, ob das Blut des Kindes spezifische IgE-Antikörper gegen ein Lebensmittel enthält. Ist dies der Fall, sollte eine diagnostische Diät durchgeführt werden. Die Unterstützung durch eine Ernährungsfachkraft ist hilfreich.
Während sieben bis zehn Tagen wird getestet, ob das Weglassen des „verdächtigen“ Nahrungsmittels den Hautbefund ändert. Verbessert sich der Hautzustand, so erhält das Kind das Nahrungsmittel erneut. Wenn die Haut sich dann erneut verschlechtert, so ist die „schuldige“ Nahrung gefunden.
Falls ein Weglassen dieses Lebensmittels notwendig wird, sollte in Zusammenarbeit mit der Ernährungsfachkraft geprüft werden, inwieweit Nährstoffe ergänzt werden müssen, damit keine Mangelzustände entstehen. Wenn möglich wird das Lebensmittel dann für die Dauer von einem bis zwei Jahren gemieden. Eine erneute diagnostische Diät zeigt dann, ob die Gabe des Lebensmittels immer noch zu Hautverschlechterungen führt.
Der IgG-Test sagt lediglich, ob ein bestimmtes Lebensmittel oft gegessen wird oder nicht. Damit sind keinerlei Aussagen über Nahrungsmittelallergien möglich. IgG-Tests sind sinnlos, aber teuer.
Hautpflege
Man kann auch Salben mit so genannten Calcineurinhemmern oder Ichthyol verwenden. Eine Lichttherapie ist ebenfalls möglich. Für schwere Fälle, bei denen Tabletten verschrieben werden, eignen sich die Wirkstoffe Ciclosporin (als Tablette) und Dupilumab (als Spritze).
Grundlage jeder Behandlung ist zunächst ein Therapieplan, der auch die Basistherapie umfasst. Sie besteht aus täglich mehrmaligem Einreiben der betroffenen Hautstellen mit Pflegeprodukten ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe. Der deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat rund 200 dieser Produkte getestet und bei Eignung mit einem Siegel versehen.
Das ist bei starken Ekzemen möglich.
Wichtig ist, eine konsequente Basispflege zu betreiben, und zwar selbst, wenn das Kind akut keine Beschwerden hat. Diese Basispflege wird bis zum 12. Lebensjahr des Kindes von den Krankenkassen bezahlt. Bei schwer betroffenen Kindern müssen die betroffenen Hautstellen auch in krankheitsfreien Phasen zusätzlich zur Basispflege ein- bis zweimal pro Woche mit wirkstoffhaltigen Cremes (Cortison oder ein Calcineurininhibitor) eingecremt werden. Dieses Vorgehen wird etwa drei Monate lang fortgeführt. Es nennt sich „proaktive Therapie“ und eignet sich gut, um neuen Schüben vorzubeugen.
Therapie und Verlauf
Es gibt viele mögliche Faktoren. Stress kann einen Schub genauso auslösen wie Hitze, Kälte, die Reibung von Kleidungsstücken an empfindlicher Haut oder das Bakterium Staphylococcus aureus. Hausstaubmilben führen oft zu einer Verschlechterung des Ausschlages, genauso wie Pollen oder Tierhaare. Ob ein Ausschlag durch eine Allergie oder eine nichtallergische Irritation der Haut hervorgerufen wird, zeigen Haut- und Bluttests in allergologisch spezialisierten Praxen.
Stress kann einen Schub auslösen oder verschlimmern. Wichtig ist zunächst, in schubfreien Phasen das Ekzem mit einer wirkstofffreien Basis – und einer wirkstoffhaltigen proaktiven Therapie konsequent zu behandeln. Bei akuten Schüben muss Cortisonsalbe aufgetragen werden. An den Händen ist es wichtig, ein modernes Präparat zu nehmen, das die Haut nicht dünner macht. In einigen Fällen eignet sich zusätzlich eine Lichttherapie. Wenn offene und verschorfte Stellen auftreten, könnte die Haut zusätzlich mit Bakterien befallen sein. Dagegen helfen nichtalkoholische Händedesinfektionsmittel. Der Stress selbst kann eventuell mit Meditationstechniken oder autogenem Training gelindert werden.
Epidemiologischen Daten zufolge verläuft die Neurodermitis bei 40 Prozent der Betroffenen im Erwachsenenalter symptomfrei. Diese Zahl ist eher zu niedrig gegriffen. So spricht die aktuelle S2k-Leitlinie Neurodermitis davon, dass bei bis zu 60 Prozent der betroffenen Kinder bis zum frühen Erwachsenenalter keine Neurodermitis-Symptome mehr auftreten. (vgl. S. 7, Punkt 2.2 der genannten Leitlinie).
Forscher gehen davon aus, dass die Remission auch auf der Ausbildung einer gewissen Immuntoleranz gegenüber Umwelteinflüssen wie Allergenen beruht. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind allerdings noch nicht vollständig bekannt oder systematisch untersucht. Es gibt derzeit Forschungsprojekte hierzu.
So wird zum Beispiel am Schweizer Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education (CK-Care) eine zentrale Bio- und Datenbank aufgebaut (nähere Informationen im Jahresbericht 2015 des CK-Care). Das Forschungsprojekt hat unter anderem das Ziel, Biomarker zu entdecken, welche die Diagnose der Neurodermitis erleichtern, aber auch den Verlauf und das Ansprechen auf eine Behandlung vorhersagen können. Damit soll ein weiterer Schritt in Richtung der personalisierten Medizin vollzogen werden. Ergebnisse aus diesem Projekt zu unterschiedlichen Ausprägungen der Neurodermitis (Phänotypen) und möglichen Biomarkern wurden 2017 veröffentlicht.
Kinder
Sie verschwindet bei konsequenter Therapie sogar recht häufig innerhalb von ein paar Jahren. Sehr gute Erfolge zeigt die Teilnahme an einer Neurodermitisschulung, die den Betroffenen das nötige Wissen vermittelt. Sie wird für Eltern von Kleinkindern, größere Kinder und für Erwachsene angeboten. Auf Wunsch erhält man nach der Diagnose an einer Fachklinik einen Termin.