Neurodermitis: Diäten zeigen wenig Effekt
Um Symptome von Neurodermitis oder das Auftreten von Nahrungsmittelallergien bei Kindern mit Neurodermitis zu verringern, streichen manche Eltern ohne ärztliche Empfehlung bestimmte Nahrungsmittel vom Speiseplan – vor allem dann, wenn sie überzeugt sind, dass der Zusammenhang wissenschaftlich bewiesen ist.
Auslassungsdiäten sind keine offizielle Empfehlung
Kinder mit Neurodermitis (atopische Dermatitis) haben ein größeres Risiko für eine Nahrungsmittelallergie. Eltern, die diesen Zusammenhang kennen, sehen vor allem in Milch, Nüsse und Eier einen Risikofaktor für die Entstehung und geben diese Nahrungsmittel ihren Kindern deshalb nicht zu essen – obwohl es hierfür keine offizielle Empfehlung in den Leitlinien der großen allergologischen Fachgesellschaften zur Behandlung von Neurodermitis gibt.
In einer Befragungs-Studie wollten Forschende nun den Zusammenhang zwischen der Sichtweise der Eltern von Kindern mit atopischer Dermatitis, dem Weglassen bestimmter Lebensmittel und der Wirksamkeit dieser Auslassdiät (Eliminationsdiät) untersuchen.
Unter der Lupe: Nahrungsmittel als Allergie-Auslöser
298 Eltern füllten den schriftlichen Fragebogen der Studie aus; 42 Prozent von ihnen gab an, dass bestimmte Nahrungsmittel das Ekzem ihres Kindes verschlimmerten.
Unter denjenigen Eltern, die bestimmte Nahrungsmittel wie Milch, Nüsse und Eier als Allergie-Auslöser wahrnehmen, haben 20 Prozent der Mütter während der Stillzeit auf bestimmte Nahrungsmittel gezielt verzichtet und 23 Prozent haben diese Nahrungsmittel auch später vom Speiseplan der Kinder gestrichen.
35 Prozent der Eltern berichteten von einer Verbesserung der Neurodermitis durch die Eliminationsdiät und neun Prozent sogar von einem kompletten Rückgang der Symptome. Nach Beenden der Diät stellten 79 Prozent kein erneutes Auftreten von Neurodermitis-Symptomen fest.
Nur geringer Effekt durch Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel
Fazit: Wenn Eltern einen Zusammenhang zwischen Neurodermitis und bestimmten Nahrungsmitteln als wissenschaftlich bewiesen annehmen, beeinflusst das erheblich, was sie ihren Kindern zu essen geben: Sie vermeiden gezielt Lebensmittel, die als Allergie-Auslöser gelten. Nur ein Drittel der Befragten berichtete jedoch von einer leichten Verbesserung der Symptome. Zur Bestätigung der Ergebnisse sind laut Forschungsteam größere Studien erforderlich, die die Rolle der Ernährung bei Neurodermitis genauer untersuchen.
Quelle:
Makkoukdji, N. et al.: A survey of parental exzema perceptions and its relationship to dietary intake in south Florida. Annals of Allergy, Asthma & Immunology, November 2024 November