Wie winzige Löcher in der Zellmembran Allergien triggern
Eine Studie liefert nun eine mögliche Antwort: Manche Allergie-auslösenden Proteine können kleine Löcher (Poren) in die Hüllen von Zellen bohren, besonders in die Schleimhautzellen der Atemwege. Durch diese Poren dringt Kalzium in die Zellen ein, was die Freisetzung von Botenstoffen wie IL-33 auslöst. Diese Botenstoffe alarmieren das Immunsystem und fördern die typische allergische Entzündungsreaktion.
Wie wurde das entdeckt?
- Untersucht wurde ein Pilz (Alternaria alternata), dessen Eiweiße häufig Asthmaanfälle mitauslösen.
- Die Forschenden fanden zwei spezielle Pilzeiweiße, sogenannte Aegerolysine, die Poren bilden.
- In Versuchen mit Mäusen führten diese Proteine zu allergischen Reaktionen mit erhöhtem IgE und Entzündungszellen (Eosinophilen).
- Auch andere, ganz unterschiedliche Proteine aus Pilzen oder Meeresanemonen mit dieser Poren-bildenden Eigenschaft hatten denselben Effekt.
Wann ist ein Protein ein Allergen?
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das gemeinsame Merkmal vieler Allergene ihre Fähigkeit ist, Zellmembranen zu durchlöchern. Dieses Wissen könnte in Zukunft helfen, Allergien besser zu verstehen – und vielleicht frühzeitig zu verhindern, bevor die eigentliche allergische Reaktion startet.
Quelle:
Lambrecht, B.N. et al.: Allergy-triggering proteins share a common characteristic Nature, 2025 Jul 30. – online ahead of print. 2025