Kontaktallergie: Diagnose

Kontaktallergien werden mit Hilfe eines speziellen Hauttests, dem Epikutantest, diagnostiziert. Vorher muss die Ärztin oder der Arzt eine sinnvolle Auswahl aus den vorhandenen Testsubstanzen treffen. Dabei hilft das vorbereitende Arztgespräch (Anamnese). Der Arzt oder die Ärztin und der Betroffene versuchen gemeinsam herauszufinden, welcher Gegenstand oder welche Substanz das Kontaktekzem hervorgerufen haben könnte. Ein erster Anhaltspunkt dabei ist die Lokalisation des Ekzems. Wurde es beispielsweise durch Inhaltsstoffe von Textilien ausgelöst, befindet es sich meistens dort, wo der Kontakt zum Kleidungsstück sehr eng ist, also im Achsel- oder Leistenbereich.

Video: Wie erkennt man Kontaktallergien?

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Gut zu wissen:

Während des Hauttests müssen Betroffene auf das Duschen und sonstigen Kontakt mit Wasser verzichten. Die Testsubstanzen und -markierungen auf der Haut könnten sonst weggespült werden.

In der Regel testet der Facharzt oder die Fachärztin zunächst die sogenannte Standardreihe. Das sind rund 30 Allergene aus den verschiedensten Bereichen, die am häufigsten zu Kontaktallergien führen. Da dies in einigen Fällen nicht ausreicht, um den Auslöser eines Kontaktekzems zu identifizieren, wird die Testung dann ergänzt durch Allergene, mit denen der Patient oder die Patientin häufig konfrontiert ist. Dabei handelt es sich oft um Testreihen mit beruflich relevanten Allergenen wie Kunstharze oder Kleber, Desinfektionsmittel, Leder oder Chemikalien aus Haarfärbemitteln.

Die ausgewählten Testsubstanzen werden auf die gesunde Rückenhaut aufgebracht und mit speziellen Pflastern festgeklebt. Nach 24 bis 48 Stunden wird das Testpflaster wieder entfernt. Danach liest die Ärztin oder der Arzt die Ergebnisse zum ersten Mal ab. Weitere ein bis zwei Tage später findet eine zweite Ablesung statt.

Es kann sinnvoll sein, weitere zwei bis vier Tage abzuwarten, um dann ein drittes Mal das Hautareal zu kontrollieren. Denn manche Allergene führen erst mit einer Verzögerung von fünf bis sieben Tagen zu einer Reaktion. Bis zu dieser letzten Kontrolle sollte die Testperson weder duschen noch stark schwitzen, da in beiden Fällen die Testsubstanz ausgespült werden könnte. Wird bei einer dieser Ablesungen auf dem getesteten Hautareal eine Ekzem-artige Hautveränderung festgestellt, dann ist der Nachweis einer Kontaktallergie gegen den entsprechenden Stoff erbracht.

Derzeit sind mehrere hundert Epikutantest-Allergenzubereitungen kommerziell erhältlich. Bei vielen weiteren Substanzen gibt es Berichte über kontaktallergisches Potential. Nicht immer wird daher auch bei gründlichen Tests eine individuelle Diagnose gelingen. Aus diesem Grund empfiehlt die Forschung, neben den üblichen Testserien im Einzelfall auch persönliche Gebrauchsgegenstände der Patienten in den Blick zu nehmen.

Wann wird ein Epikutantest nicht empfohlen?

Verschiedene Faktoren können die Allergie-Diagnostik verfälschen; unter Umständen muss sie daher verschoben werden. Ein Epikutantest sollte nicht durchgeführt werden, wenn

  • die akute Ekzemerkrankung nicht mindestens seit zwei Wochen abgeheilt ist. Ansonsten könnte das Ekzem wiederaufflammen und fälschlicherweise als positives Testresultat gedeutet werden (falsch positive Reaktion),
  • der/die Betroffene gerade kortisonhaltige Mittel in höherer Dosierung einnimmt,
  • der/die Betroffene innerhalb der letzten vier Wochen vor dem Test starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt war oder eine Therapie mit UV-Bestrahlung durchlaufen hat,
  • erst kürzlich schon einmal ein Epikutantest durchgeführt wurde.

Schwangerschaft und Stillzeit sind keine grundsätzlichen Hinderungsgründe. Ärztin oder Arzt und Betroffene sollten jedoch überlegen, ob sie deren Ende abwarten können.

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Dr. Christoph Skudlik

Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der
Dt. Dermatolog. Gesellschaft

c/o Klinikum der Universität Osnabrück, Institut für Interdisziplinäre
Dermatologische Prävention und Rehabilitation

E-Mail: Christoph.SkudliknoSp@m@uos.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

18.12.2018