Wie werden Kontaktallergien behandelt?

Eine Kontakt-Sensibilisierung bleibt ein Leben lang bestehen. Die Allergie kann man nur in den Griff bekommen, indem man den verursachenden Stoff meidet. Versuche, eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) gegen bestimmte Kontaktallergene zu entwickeln, sind bisher fehlgeschlagen. Die akuten und chronischen Symptome einer Kontaktallergie lassen sich aber mit Medikamenten in der Regel gut behandeln.

An erster Stelle steht die sorgfältige Hautpflege. Ziel ist, den Fett- und Säureschutzmantel der Haut zu stabilisieren, damit Allergene nicht so leicht eindringen können. Dazu gehört eine seifenfreie Körperreinigung mit Syndets. Diese sind milder als Seifen, und ihre bessere Verträglichkeit bei Kontaktekzemen ist durch Studien belegt. Nach ärztlicher Absprache können die Pflegecremes auf Hautzustand und Jahreszeit abgestimmt werden.

In der Akutphase helfen kühlende feuchte Umschläge, beispielsweise mit Zusatz von Gerbstoffen. Sie werden mehrmals täglich 10 bis 15 Minuten lang aufgelegt. Bei Windeldermatitis gibt es gute Erfahrungen mit Zinksalbe.

Was wirkt bei Kontaktekzem?

Creme auf einem Spatel
© enriscapes/fotolia

Akute Ekzeme lassen sich durch cortisonhaltige Cremes behandeln. In besonders schweren Fällen erhalten Betroffene den Wirkstoff auch für kurze Zeit in Tablettenform verschrieben. Bei den gelegentlich hinzukommenden bakteriellen Infektionen der vorgeschädigten Haut werden häufig Antibiotika und desinfizierende Substanzen eingesetzt. Gegen den Juckreiz können Medikamente helfen, die den entzündungsfördernden Botenstoff Histamin bremsen (Antihistaminika).

Calcineurin-Hemmer sind nur für die Behandlung mittelschwerer bis schwerer Ekzeme bei Neurodermitis zugelassen. Studien haben ergeben, dass sie zur Behandlung des Kontaktekzems weniger gut wirken als starke Glukokortikoide. Cremes mit einem Calcineurin-Hemmer können aber an empfindlichen Hautpartien, zum Beispiel im Gesicht, vorteilhafter sein, weil sie nicht zu einer Hautverdünnung führen.

Auch eine Behandlung mit UV-Licht kommt in Frage, ähnlich wie bei der Neurodermitis. Eine Therapie mit UV-B und PUVA (Psoralen plus UV-A) sind bei einem chronischem Ekzem wirksam, vor allem bei chronischem Handekzem.

Wissenschaftliche Beratung

Prof. Dr. Christoph Skudlik

Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der
Dt. Dermatolog. Gesellschaft

c/o Klinikum der Universität Osnabrück, Institut für Interdisziplinäre
Dermatologische Prävention und Rehabilitation

E-Mail: Christoph.SkudliknoSp@m@uos.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

18.12.2018