Die Forscherinnen und Forscher ermittelten im Jahr 2014 an 14 Messorten in Berlin Daten zu den drei wichtigsten Pollenarten: Beifuß-, Birken- und Gräserpollen. Diese konnten anhand der Postleitzahlen mit den Nutzerdaten der Pollen-App beziehungsweise des elektronischen Pollentagebuchs in Verbindung gebracht werden.
Das Wissenschaftsteam überprüfte auf dieser Basis, ob besonders hohe gemessene Pollenkonzentrationen besonders starke Heuschnupfen-Symptome bei den App-Nutzern hervorriefen. Dabei zeigte sich jedoch kein einheitliches Bild: Während bei manchen Nutzern eine hohe Pollenmenge zu stärkeren Beschwerden führte, zeigte sich bei anderen kein klarer Zusammenhang. Offenbar können hohe Pollenkonzentrationen also stärkere Symptome hervorrufen – sie haben aber nicht bei jedem Betroffenen diesen Effekt.
Pollenkonzentration und Wohnort können Heuschnupfen-Symptome beeinflussen
Betrachteten die Forschenden nur die Daten von Nutzern, bei denen die Pollenmenge einen deutlich verstärkenden Einfluss auf die Heuschnupfen-Symptome hatte, zeigten sich je nach Wohnort Unterschiede: Sowohl die Beschwerden durch eine Birkenallergie als auch die Gräserallergie-Symptome waren am Stadtrand stärker als im Zentrum.
Während der Hauptblühphase hatten Betroffene mit einer Allergie auf Birken- oder Gräserpollen deutlich vermehrt mit ihrem Heuschnupfen zu kämpfen. Daraus ließen sich jedoch keine Schwellenwerte ableiten, ab denen Heuschnupfen-Symptome auftreten.
Bei Menschen mit einer Beifuß-Allergie ließen sich diese Zusammenhänge nicht eindeutig erkennen – was unter anderem auch an der geringen Zahl erfasster Beifuß-Allergiker lag.
Quelle:
Wechan, B. et al.: Studie zum Vergleich von allergischen Symptomdaten aus einer Pollen-App mit Pollenkonzentrationen aus 2014 in Berlin. In: Umwelt & Gesundheit 02/2017 (Letzter Abruf: 22.12.2017)