Corona: Impfung ermöglicht Herdenschutz in Hausgemeinschaft
Einige wenige Menschen mit Allergie können sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen. Für sie gilt – ebenso wie für alle Personen, die keinen Immunschutz gegen das Coronavirus haben: Sind die Mitglieder ihrer Wohngemeinschaft geimpft oder genesen, können sie von der sogenannten Herdenimmunität profitieren.
Allergische Reaktionen auf einen Corona-Impfstofftreten nur sehr selten auf. Daher können sich auch die meisten Menschen mit Allergien gegen COVID-19 impfen lassen. Für die wenigen Allergiker:innen, die nicht geimpft werden können, gilt, was Forschende in Schweden jetzt für all jene Menschen herausgefunden haben, die weder geimpft sind noch schützende Antikörper durch eine durchlebte Corona-Infektion gebildet haben: Sie infizieren sich deutlich seltener als Menschen, dessen näheres Umfeld gleichermaßen ungeschützt ist.
Herdenimmunität im gemeinsamen Haushalt
Das Forschungsteam nutzte für die Studie Gesundheitsdaten aus schwedischen Registern. Erfasst wurden alle Personen die bis Mai 2021 entweder durch eine frühere Coronavirus-Infektion oder durch eine COVID-19-Vollimpfung Immunität erworben hatten. 814.806 Familien mit zwei bis fünf Mitgliedern wurden in die Analyse einbezogen. Während der Nachbeobachtungszeit erkrankten 5,7 Prozent aller nicht immunen Familienmitglieder an COVID-19. Dabei zeigte sich, dass das Risiko der nicht-immunen Personen, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren, sank, je mehr geimpfte oder genesene Haushaltmitglieder es gab.
Infektionsrisiko sinkt deutlich
Befand sich eine Person im Haushalt, die genesenen oder geimpften war, sank das Infektionsrisiko um etwa die Hälfte (45 bis 61 Prozent). Lebten zwei beziehungsweise drei Immunisierte zusammen mit der nicht immunisierten Person, reduzierte sich das Risiko bereits um 75 bis 86 Prozent beziehungsweise 91 bis 94 Prozent. Waren vier Haushaltsmitglieder geimpft oder genesen, verringerte sich das Infektionsrisiko für nicht-immunisierte Personen sogar um 97 Prozent. Auch für das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen bestätigten sich dieser Trend.
Vom Haushalt in die Welt
Die Wissenschaftler:innen schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass eine Impfung gegen COVID-19 maßgeblich die Übertragung reduziert – innerhalb einer Wohngemeinschaft und wahrscheinlich, so vermuten die Forschenden, auch global. Gerade für Personen wie die wenigen Allergiker:innen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht gegen COVID-19 impfen lassen können, ist dieser Herdenschutz im nahen Lebensumfelds ein wirksamer Schutz gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2.
Quelle:
Nordström, P. et al.: Association Between Risk of COVID-19 Infection in Nonimmune Individuals and COVID-19 Immunity in Their Family Members. JAMA Internal Medicine, Oktober 2021
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