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Finanzielle Entlastung einiger Heuschnupfen-Patienten

Zwar sind Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind, auch praktisch: Man kann sie direkt in der Apotheke erwerben, ohne vorherigen Arzttermin. Dadurch fehlen aber auch ärztlicher Rat und Kontrolle bei der Wahl der Mittel. Zudem werden die Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Nun gibt es immerhin für einige Betroffene eine finanzielle Entlastung: Ärztinnen und Ärzte können nicht verschreibungspflichtige „Cortison-Nasensprays“ mit den Wirkstoffen Beclomethason, Fluticason und Mometason wieder auf Kassenrezept verordnen – unter bestimmten Bedingungen. Infrage kommen Erwachsene mit anhaltendem allergischem Schnupfen. Über die entsprechende Änderung der Arzneimittel-Richtlinie hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) im Dezember ihre Mitglieder informiert.

Voraussetzung ist, dass bei den Patienten über mindestens vier Wochen eine schwerwiegende Symptomatik vorgelegen hat. „Bei kurzfristigen Heuschnupfen-Episoden oder bei leichter Symptomatik müssen die Patienten die Präparate weiterhin selbst bezahlen“, so die KVNo.

 

Wann übernimmt die Kasse die Kosten für Antihistaminika?

Bei der zweiten großen Gruppe der Allergie-Medikamente, den Antihistaminika, sieht es ähnlich aus. Auch hier sind die meisten Präparate rezeptfrei. Unter bestimmten Umständen können Ärztinnen und Ärzte verschreibungspflichtige Antihistaminika verordnen. Eigentlich rezeptfreie Präparate können Mediziner dann verordnen, wenn es sich um schwerwiegende Erkrankungen handelt; dazu zählen etwa ein Risiko für Anaphylaxie, schwere, wiederkehrende Urtikaria oder schwerwiegender, anhaltender Juckreiz.

Auch für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr und bei Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr werden einige rezeptfreie Medikamente von der Kasse übernommen.

 

Quellen:

Ärztezeitung: Ausnahme für rezeptfreie nasale Kortikoide- Ärzte Zeitung online, 06.12.2018 Hyperlink: 

Klimek, L.: Medikamentöse Behandlung (Pharmakotherapie) der allergischen Rhinitis und des Asthma bronchiale. In: Ludger Klimek et al. (Hrsg.): Weißbuch Allergie in Deutschland. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage; Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018; ISBN 978-3-89935-312-9; S. 276 f