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Frühe Kortisonbehandlung von Säuglingen zur Vorbeugung von Nahrungsmittelallergien?

Kann eine frühzeitige und erweiterte Behandlung mit topischen Kortikosterioden bei Säuglingen mit Neurodermitis einer späteren Nahrungsmittelallergie vorbeugen? Das wollte ein internationales Wissenschaftsteam in der großen multizentrischen PACI-Studie erfahren.

Eine atopische Dermatitis im frühen Säuglingsalter wird als einer der Risikofaktoren für spätere Lebensmittelallergien gesehen. Daraus leiteten die Forschenden die Annahme ab, dass eine frühzeitige, erweiterte Behandlung mit Kortisoncreme eine Sensibilisierung über die Haut verhindern kann. In die Studie wurden 650 Säuglinge im Alter von 7-13 Wochen aufgenommen, die an Neurodermitis litten. Rund die Hälfte von ihnen erhielt eine frühe und erweiterte Behandlung mit Kortison auf betroffener und nichtbetroffener Haut. Die andere Hälfte wurde herkömmlich und reaktiv mit Kortison behandelt. Als die Kinder 28 Wochen alt waren, untersuchten die Forschenden sodann, ob eine Sensibilisierung gegen Hühnereiweiß vorlag. Das Ergebnis: In der Gruppe der Säuglinge, die die erweiterte Kortison-Behandlung erhalten hatten, fand sich ein signifikant geringeres Risiko für eine Hühnereiweiß-Sensibilisierung als bei der Gruppe mit der herkömmlichen Behandlung.

Unerwünschte Nebenwirkungen in der Studie

Allerdings, so betonen die Forschenden, stand dem positiven Effekt bei der Gruppe mit der frühen und erweiterten Behandlung ein leicht geringeres Körpergewicht sowie eine leicht verringerte Körpergröße gegenüber.

Sie schlussfolgern aus den Studienergebnissen, dass eine frühe und erweiterte Behandlung der Neurodermitis Teil der Vorbeugung einer Hühnerei-Allergie werden könne. Bevor man dies aber in der Praxis anwenden könne, müssten weitere Studien mit einem verbesserten Ansatz stattfinden, um die unerwünschten Wirkungen der Kortison-Behandlung zu vermeiden.

Quelle:
Yamamoto-Hanada, K. et al.: Enhanced early skin treatment for atopic dermatitis in infants reduces food allergy. – In: J Allergy Clin Immunol. 2023, 152(1):126-135.