Haustiere zur Nahrungsmittelallergie-Prävention?
In den Industrieländern nimmt die Zahl an Kindern mit Lebensmittelallergien zu. Dass der frühe Kontakt zu Haustieren einen Einfluss auf die Entwicklung von Lebensmittelallergien haben kann, ist schon lange bekannt. Doch Details zu Haustierarten, Alter der Säuglinge und Reduzierung spezifischer Allergien fehlten bislang.
In einer 66.215 Kinder umfassenden Studie haben Forschende aus Japan das Phänomen näher untersucht. Die Wissenschaftler:innen führten die Studie im Rahmen der „Japan Environment and Children's Study“ durch, bei der eine große Anzahl von Kindern und ihren Müttern teilnahmen. Sie sammelten Informationen über die Haustiere in den Haushalten der Teilnehmenden. Insbesondere der Kontakt mit Hunden und Katzen während der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren des Kindes wurden näher untersucht.
Die Studie ergab, dass Kinder, die während der Schwangerschaft und im Alter bis drei Jahren mit Tieren zusammenlebten, ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien aufwiesen. Insbesondere der Kontakt mit im Haus lebenden Hunden und Katzen während der Schwangerschaft und im frühen Säuglingsalter war mit einem reduzierten Risiko für Nahrungsmittelallergien verbunden. Der Kontakt mit Hamstern, Schildkröten und Vögeln schien allerdings keinen Einfluss auf die Entwicklung von Lebensmittelallergien zu haben.
Vermindertes Risiko durch Kontakt zu Hunden und Katzen
Kinder, die mit Hunden oder Katzen zusammenlebten, waren weniger anfällig für:
- Nussallergie
- Sojaallergie
- Milchallergie
- Weizenallergie
- Ei-Allergie
Wichtig ist allerdings, dass zur Verminderung des Allergierisikos für die meisten Allergien ein Kontakt zu Hunden und/oder Katzen noch vor der Geburt sowie im frühen Säuglings - bis ins Kleinkindalter von drei Jahren bestehen musste.
Die Forschenden schließen daher, dass eine früher Kontakt (Exposition) gegenüber Haustieren das Immunsystem des Kindes positiv beeinflusse. Dies könnte dazu führen, dass das Immunsystem besser auf Nahrungsmittel reagiert und allergische Reaktionen reduziert.
Für konkrete Empfehlungen ist allerdings weitere Forschung nötig. Die hier dargestellte Studie basiert auf Befragungen der Eltern. Es wurden keine Allergietests direkt durchgeführt und Lebensmittelallergien werden von vielen verschieden Faktoren beeinflusst. Es ist daher nicht einfach, die Rolle der Exposition zu Haustieren abschließend zu beurteilen.
Quelle:
Okabe, H. et al.:. Associations between fetal or infancy pet exposure and food allergies: The Japan Environment and Children’s Study. PLoS One 18, e0282725 (2023)