Kontaktallergie: Wenn Duftstoffe die Lebensqualität einschränken
Kontaktallergien gegen Duftstoffe sind häufig. Es gibt jedoch nur wenige Daten, wie sich diese auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Dieser Frage ist nun ein europäisches Forschungsteam nachgegangen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werteten Fragebögen von 259 Erwachsenen mit einer durch einen Epikutantest nachgewiesenen Sensibilisierung gegen mindestens einen Duftstoff aus. 128 davon hatten eine Kontaktallergie gegen Duftstoffe. Die Teilnehmenden aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien und Spanien gaben in dem Fragebogen Auskunft darüber, wie schwerwiegend die Erkrankung bei ihnen verläuft und wie sehr sie im Alltag darunter leiden.
Die Forschungsgruppe fand heraus, dass sich die Betroffenen durch die Duftstoffallergie mittelgradig beeinträchtigt fühlten. Frauen litten stärker unter den Einschränkungen als Männer und es gab keine Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Frauen. Bei Männern war die Duftstoffallergie für die jüngeren von größerer Relevanz.
Neben geschlechts- und altersspezifischen Unterschieden kam es auch auf den nicht vertragenen Duftstoff an. Personen, die auf den Duftstoff Oxidiertes Linalool allergisch waren, schätzen ihre Lebensqualität geringer ein als Betroffene, die gegen andere Duftstoffallergene reagierten. Die Forschenden führten dies auf die weite Verbreitung zurück: Linalool ist der am häufigsten deklarierte Duftstoff in Kosmetika in Deutschland, Großbritannien und Dänemark. Dementsprechend schwierig ist es für Menschen mit einer Duftstoffallergie, diese Chemikalie zu meiden. Dies ist auch problematisch für Personen mit einer Sensibilisierung, die einer Allergieentwicklung vorbeugen könnten, indem sie dem Allergen aus dem Weg gehen.
Duftstoffe allgegenwärtig
Duftstoffe mit Allergie-Potenzial sind weit verbreitet. Sie finden sich unter anderem in Kosmetik- und Haushaltsprodukten. Auch im beruflichen Alltag können Duftstoffe eine Rolle spielen. Dadurch ist es kaum möglich, die Allergene zu meiden, um bei sensibilisierten Personen zu verhindern, dass sich eine Duftstoffallergie entwickelt. Tritt diese auf, äußert sie sich vorwiegend durch Hand- und Gesichtsekzeme.
Quelle:
Bennike, N.H. et al.: Quality of life and disease severity in dermatitis patients with fragrance allergy – A cross-sectional European questionnaire study. In: Contact Dermatitis, 2019, 81: 89-96