Mikrobiomforschung: Neue Methoden verbessern Prognose für Allergierisiko
Wie das Mikrobiom zusammengesetzt ist, kann Auskunft über das Risiko für Allergien und allergisches Asthma geben. Forschende haben nun die Analysemethoden zur Bestimmung der Bakterien verbessert und damit auch Genauigkeit und Aussagekraft von wissenschaftlichen Erkenntnissen für Prävention, Diagnose und Therapie.
Mikrobiom und Immunsystem
Mikrobiota leben als komplexe Gemeinschaften, sogenannten Mikrobiomen, im Darm, aber auch in der Lunge und auf der Haut. Ihre Zusammensetzung beeinflusst das Immunsystem und damit die Entstehung von Allergien und allergischen Erkrankungen wie Asthma. Um gezielt Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung zu entwickeln, brauchen Forschende verlässliche Ergebnisse. Oft kommt es jedoch zu Verzerrungseffekten bei den verschiedenen Schritten der Mikrobiomforschung – und zwar von der Probengewinnung bis zur Probenauswertung.
Computerbasierte Methode verbessert Mikrobiom-Analyse
Das nun entwickelte standardisierte Verfahren verhindert systematische Fehler – in der Fachsprache als systematische Verzerrung bezeichnet – bei der Bakterienanalyse: Die neue computerbasierte Methode basiert auf allgemeinen strukturellen Eigenschaften der Bakterien, also zum Beispiel der Zellform oder der Stabilität ihrer Zellwände. Damit können Forschende sie unabhängig von der verwendeten Entnahme-Methode und der spezifischen Bakterienart anwenden. Im Prinzip also für alle Arten von Mikrobiom-Proben – also zum Beispiel Darm-, Haut- oder Umweltproben.
Bessere Therapieerfolge durch neue Analysemethoden
Mikrobiom-Tests helfen, Krankheiten besser zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten die Mikrobiomanalyse in klinischen Anwendungen wie in der Diagnostik und personalisierten Medizin erheblich verbessern, so die Wissenschaftler:innen. Zuverlässigere und konstantere Ergebnisse können in der klinischen Praxis entscheidend für eine effiziente Vorbeugung und Behandlung von Allergien sein.
Weiterführende Links:
- Wie hängen Mikrobiom und Allergien zusammen?
- Wieviel Hygiene braucht es? – Dem Bauernhof-Effekt auf der Spur
- Mikrobiom: Häufige Fragen und Antworten
Quelle:
Rauer L. et al.: De-biasing microbiome sequencing data: bacterial morphology based correction of extraction bias and correlates of chimera formation. Microbiome (2025) 13:38, 2-17.