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Tablet mit Diagnose Neurodermitis
Zerbor - stock.adobe.com

Neurodermitis – Eintrittspforte für weitere Allergien

Neurodermitis gilt als Eintrittspforte für weitere Allergien: Durch die gestörte Hautbarriere kann es zu Sensibilisierungen und Folgeerkrankungen kommen. Eine frühzeitige Behandlung zielt daher vor allem darauf ab, die Barrierefunktion der Haut zu stabilisieren.

In dieser News finden Sie einen Überblick zu der Entstehung und Therapie von Neurodermitis sowie weiterführende Fachinformationen. 

Haut aus der Balance – Zusammenspiel von Genen und Umwelt

Neurodermitis ist eine nicht ansteckende, schubweise verlaufende chronische Hauterkrankung mit starkem Juckreiz und sehr trockener Haut. Sie entsteht durch eine gestörte Hautbarriere und eine übermäßige Immunreaktion. Sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse spielen dabei eine Rolle.

Zwei Formen – unterschiedliche Ansätze

Neurodermitis wird auch als endogenes Ekzem bezeichnet – ein Hinweis auf unterschiedliche Krankheitsmechanismen. 
Fachleute unterscheiden zwei Formen: 

  • Die häufigere extrinsische Form ist mit einem erhöhten Spiegel von IgE-Antikörpern im Blut verbunden. Erhöhte IgE-Werte bedeute, dass die Zahl der Antikörper erhöht ist, das Immunsystem also stark reagiert. Diese Neurodermitis-Form tritt oft zusammen mit Allergien auf, etwa gegen Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel.   

  • Die intrinsische Form zeigt normale IgE-Werte; Allergene und weitere Allergien spielen hier zunächst kaum eine Rolle. 

Wichtig: Eine dauerhaft gestörte Hautbarriere kann dazu führen, dass die intrinsische Form in die extrinsische übergeht. Die Folge: Neue Allergien entstehen. Eine wirksame Behandlung von Anfang an kann diesen Prozess aufhalten – und auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma senken. 

Therapieziel: Beschwerden lindern, Allergien vorbeugen

Die Risikofaktoren für Neurodermitis sind vielfältig. Nahrungsmittel können manchmal Schübe auslösen, sind jedoch nicht die eigentliche Ursache. Strenge Diäten ohne gesicherte Diagnose schaden – vor allem Kindern. 
Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, muss die Haut auch in beschwerdefreien Phasen behandelt werden – mit dem Ziel, die Barriere zu stärken und Entzündungen vorzubeugen. Eine Heilung gibt es nicht, aber die Erkrankung lässt sich oftmals gut kontrollieren.