Schlafmangel und Sport senken Toleranzschwelle
Menschen mit einer Lebensmittelallergie gegen Erdnüsse reagieren bereits auf eine geringere Allergen-Dosis kritisch, wenn sie sich danach körperlich anstrengen oder zuvor wenig geschlafen haben. Dies zeigen britische Forschende in einer aktuellen Studie.
Forschende wollten den Effekt messen, den Anstrengung und Schlafmangel auf eine Erdnussallergie haben. Sie erhoben die Erdnussallergen-Dosis, die 126 betroffene Erwachsene normalerweise vertrugen. Dafür nutzten sie einen sogenannten oralen Provokationstest, bei dem Teilnehmende nach und nach eine höhere Allergendosis zu sich nehmen, bis erste Symptome auftreten.
Etwa die halbe Dosis löst bereits Symptome aus
Diese Tests wurden unter verschiedenen Bedingungen wiederholt, einmal in Verbindung mit Sport und einmal unter Schlafmangel. Für die Anstrengungs-Tests mussten die Teilnehmenden nach jeder verzehrten Allergen-Dosis zehn Minuten lang auf einem Fahrrad-Ergometer trainieren. Der Schlafmangel wurde ausgelöst, indem die Probandinnen und Probanden eine Nacht im Studienzentrum verbrachten und in dieser Zeit maximal zwei Stunden schlafen durften. 81 der Teilnehmenden schlossen mindestens einen dieser beiden weiteren Tests ab.
Beide Einflussfaktoren senkten die vertragene Dosis um einen ähnlichen Betrag, nämlich um zirka 45 Prozent. Das heißt, dass die Personen mit Erdnussallergie nach körperlicher Anstrengung oder Schlafmangel nur noch gut die Hälfte ihrer individuellen Allergenmenge ohne Symptome verzehren konnten.
Quelle:
Dua, S.: The effect of sleep deprivation and exercise on reaction threshold in peanut-allergic adults: a randomised controlled study. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, online publiziert am 15. Juli. doi: 10.1016/j.jaci.2019.06.038.