Toleranz gegen Erdnüsse: Früher Verzehr schützt bis ins Jugendalter
Frühere Studien zeigten, dass der Verzehr von Erdnüssen ab dem Säuglingsalter bis zum Alter von fünf Jahren die Entwicklung einer Erdnussallergie verhindern kann. Nun liefert eine Nachfolgestudie interessante Erkenntnisse: Die Erdnusstoleranz bleibt bis ins Jugendalter erhalten – auch wenn die Teilnehmenden über längere Zeiträume auf Erdnüsse verzichten.
Nachhaltige Toleranz für Erdnüsse auch nach längerer Vermeidung
In der aktuellen Nachfolgestudie wurde untersucht, ob Jugendliche auch im Alter von 12 Jahren keine Anzeichen einer Erdnussallergie hatten, wenn sie zuvor uneingeschränkt Erdnüsse verzehrt hatten. Hierfür wurden rund 500 Kinder aus zwei Gruppen miteinander verglichen: In der „Konsumgruppe“ wurden Erdnüsse verzehrt, in der Kontrollgruppe auf Erdnüsse verzichtet. Teilnehmende beider Gruppen hatten zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr über längere Zeiträume hinweg auf Erdnüsse verzichtet.
Im Alter von 12 Jahre (Endpunkt der Studie) hatten nachweislich mehr Teilnehmende aus der Kontrollgruppe eine Erdnussallergie (38 von 246 Teilnehmenden) als in der Konsumgruppe (11 von 251 Teilnehmenden).
Wie zeigte sich die Erdnuss-Toleranz im Immunsystem?
Kinder der Konsumgruppe hatten im Alter von 12 Jahren niedrigere Werte von dem Erdnussallergen (Ara h2-specific immunoglobulin E), das das Risiko einer Anaphylaxie stark erhöht, sie hatten außerdem einen höheren Wert an Erdnuss-spezifischem Immunglobulin G4.
Langfristige Prävention und Toleranz für Nahrungsmittelallergie
Die Studie zeigte, dass der Erdnusskonsum, beginnend im Säuglingsalter und fortgesetzt bis zum Alter von fünf Jahren, zu einer dauerhaften Toleranz gegenüber Erdnüssen bis in die Jugend führt, unabhängig davon, ab nach den ersten fünf Jahren längere Zeit auf Erdnüsse verzichtet wurde. Dies zeigt, dass eine langfristige Prävention und Toleranz bei Nahrungsmittelallergien möglich ist.
Quelle:
G. Du Toit et al.: Follow-up to Adolescence after Early Peanut Introduction for Allergy Prevention. NEJM Evid 2024 May; 3(6)