Am Ende dieser News gibt Dr. Imke Reese in einem Video einen Überblick über das Management und Symptome einer Erdnussallergie. Die Expertin für Nahrungsmittelallergien erläutert Nutzen und Ziel einer Immuntherapie – und erklärt, warum Handlungsempfehlungen im Alltag individuell angepasst werden sollten.
Was ist eine primäre Nahrungsmittelallergie?
Die Erdnussallergie gehört wie auch die Kuhmilch-, Hühnerei- und Weizenallergien zu den sogenannten primären Nahrungsmittelallergien. Typisch für diese Form der Nahrungsmittelallergie ist, dass das Immunsystem auf bestimmte Eiweißbestandteile in Lebensmitteln reagiert und im Verlauf Gedächtniszellen – sogenannte spezifische Immunglobulin-E-(IgE)-Antikörper – bildet.
Aber Achtung: Nicht jede Sensibilisierung bedeutet automatisch eine Allergie. Erst wenn nach wiederholtem Verzehr auch tatsächlich vergleichbare Symptome auftreten, spricht man von einer Nahrungsmittelallergie.
Symptome einer Erdnussallergie
Primäre Nahrungsmittelallergien – und so auch die Erdnussallergie – beginnen meist in der frühen Kindheit und äußern sich unterschiedlich. Typische Reaktionen bei einer Erdnussallergie sind:
- Hautreaktionen,
- Kribbeln im Mund oder Hals,
- Schwellung der Lippen oder Zunge,
- Beschwerden im Magen-Darm-Trakt,
- Beschwerden der Atemwege und
- in seltenen Fällen sogar eine Anaphylaxie.
Orale Immuntherapie bei Erdnussallergie
Erdnussallergien bestehen häufig lebenslang. Schon kleinste Mengen können bei einigen Betroffenen allergische, zum Teil starke Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie auslösen. Neue Therapien helfen, die Empfindlichkeit zu verringern und das Risiko schwerer Symptome zu senken.
Seit 2021 ist in Deutschland die orale Immuntherapie (OIT) für Kinder und Jugendliche von 4 bis 17 Jahren zugelassen. Ziel der Therapie ist es, die Toleranz gegenüber versehentlichen Erdnusskontakten zu erhöhen.