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Aktuelle Empfehlungen für Schwangere

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ hat aktuelle Empfehlungen für die Ernährung in der Schwangerschaft veröffentlicht. Darunter sind auch Tipps zur Allergie-Prävention, die wir hier für Sie zusammenfassen Soviel vorab: Unter diesem Aspekt müssen Schwangere auf nichts verzichten.

Eine allergenarme Kost der Mutter in der Schwangerschaft vermindert  das  Allergierisiko für das Kind nicht. Einschränkungen in der Ernährung sind daher nicht sinnvoll. Sie bergen außerdem das Risiko, dass nicht alle Nährstoffe aufgenommen werden, die Mutter und Kind brauchen.  Lebensmittel, auf die eine Frau selbst allergisch reagiert, soll sie jedoch auch in der Schwangerschaft meiden.

Es gibt Hinweise darauf, dass Meeresfisch auf dem Speiseplan einen positiven Effekt haben kann. Möglicherweise senken die darin enthaltenen langkettigen Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit das Risiko allergischer Erkrankungen beim Kind: Randomisiert kontrollierte Studien konnten ein halbiertes Asthmarisiko bei den Kindern aufzeigen, deren Mütter in der Schwangerschaft langkettige Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten. Für diese Wirkung war eine Dosis von mehr als zwei Gramm pro Tag nötig. 

Anders sieht es bei Prä- und Probiotika aus: Solche Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft bieten keine hinreichend bewiesenen Vorteile für eine Allergieprävention beim Kind. 

Rauch und Schimmel meiden

Für die Allergieprävention beim Kind ist es dagegen wichtig, dass Schwangere nicht rauchen und sich nicht in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird oder wurde. Bestehen in einer Familie bereits Allergien, sollten keine Katzen neu aufgenommen werden. Soweit möglich sollten Schwangere starke Belastungen durch Luftschadstoffe und Schimmelbildung meiden.

Die Empfehlungen von ‚Gesund ins Leben‘ basieren auf der aktuellen Datenlage und der deutschen Leitlinie zur Allergieprävention aus dem Jahr 2014. ‚Gesund ins Leben‘ ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden, die sich mit der Gesundheit junger Familien befassen. Das Netzwerk ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

 

Quellen: 

Koletzko, B. et al.: Ernährung und Lebensstil vor und während der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 2018, 78: 1–22. 

Bundeszentrum für Ernährung: Ernährung zur Allergieprävention beim Kind: Handlungsempfehlungen (Letzter Abruf: 15.10.2018)