Allergene

Grundsätzlich kann jeder Eiweißstoff (Protein) zum Allergen werden. In einem nicht allergiekranken Menschen löst ein körperfremdes Protein eine normale Immunantwort aus und wird zumeist als ein „harmloses“ Antigen erkannt, ohne Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion.

Ein Protein wird nur dann als Allergen bezeichnet, wenn es vom Immunsystem als gefährlich erkannt wird und eine allergische Reaktion auslöst. Beim ersten Kontakt kommt es zu einer Sensibilisierung, die symptomlos verläuft, und bei wiederholtem Kontakt zu einer krankmachenden allergischen Entzündungsreaktion, die je nach Art des Allergens und des Reaktionstyps unterschiedliche Krankheitsbilder hervorruft.

Jedes Protein-Allergen stammt aus einer so genannten Allergenquelle oder einem Allergenträger – einem Organismus, der Proteine produziert und an die Umwelt abgibt. Während man in der Allergologie ursprünglich den Begriff „Allergen“ gleichbedeutend verwendet hat mit der Allergenquelle (z.B. Baumpollen, Hausstaubmilbe, Erdnuss), wird in den letzten Jahren zunehmend das einzelne Molekül – zumeist ein Protein – als Allergen bezeichnet, beispielsweise „Der p 1“ für Dermatophagoides pteronyssinus bei der Hausstaubmilbe.

Das Allergen erhält seinen Namen nach bestimmten Grundregeln: Er beginnt mit den ersten drei bis vier Buchstaben des lateinischen Gattungsnamens („Der“ für Dermatophagoides), gefolgt vom ersten Buchstaben des Artnamens („p“ für pteronyssinus) und einer Zahl nach endgültiger Definition. Die molekularen Einzelbestandteile von Allergenen bezeichnet man auch als Allergenkomponenten.

Allergene aus der Luft: Vielfältige Stoffe aus der Umwelt sind in der Lage, eine allergische Reaktion in Gang zu setzen. Weitaus am bedeutendsten sind Allergene in der Luft, da sie stark verbreitet sind und insbesondere die sehr häufigen allergischen Erkrankungen der Atemwege, aber auch der Augen und der Haut auslösen …weiter

Nahrungsmittel als Allergene und Kreuzallergien: Prinzipiell kann jedes Nahrungsmittel Auslöser für eine Allergie oder Überempfindlichkeit anderer Ursache sein. Bei „echten“ Allergien sind besonders die seit 2011 deklarierten Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln praktisch von Bedeutung …weiter

Insektengift: Bei Allergien gegen Insektengift spielen in Mitteleuropa fast ausschließlich die Gifte von Honigbienen und Wespen eine Rolle …weiter

Arzneimittel: Grundsätzlich kann jedes Arzneimittel eine Allergie auslösen. Allerdings gibt es eine Reihe von Substanzen, die besonders häufig verantwortlich sind. Nicht immer sind es die eigentlichen Wirkstoffe, sondern manchmal auch in den Präparaten zusätzlich enthaltene Hilfsstoffe …weiter

Kontaktallergene: Prinzipiell können alle Stoffe aus der Umwelt, dem Haushalt oder dem beruflichen Umfeld bei direktem Kontakt mit der Haut als Kontaktallergene wirken, und jeder kann im Alltag damit in Berührung kommen. Die häufigsten sind Metalle, Duft- und Konservierungsstoffe …weiter

Lichtsensibilisierende Substanzen: Zahlreiche Stoffe aus der Umwelt, aber auch viele Arzneimittel können die Empfindlichkeit gegenüber ultravioletter Strahlung steigern und eine Photokontaktallergie auslösen. Vor allem im Sommer sollte man darauf achten …weiter

Naturlatex: Gummihaltige Gegenstände kommen überall im täglichen Leben vor. Naturlatex, die Grundlage für Gummi, kann sowohl über die Haut als auch über die Luft als Allergen wirksam werden …weiter

Weitere Informationen: Literatur, Adressen, Organisationen und vieles mehr …weiter

 

Unser wissenschaftlicher Experte für diesen Text

Prof. Dr. Johannes Ring

Ehemaliger Ordinarius für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München (emer.)

E-Mail: johannes.ringnoSp@m@tum.de

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

Letzte Aktualisierung:

06. Juni 2019