Risiko- und Provokationsfaktoren für die Entstehung von Allergien

Nach heutigem Stand der Forschung tragen mehrere Faktoren zur Entstehung von allergischen Erkrankungen bei: Dazu zählen in erster Linie die genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren, die bei entsprechender erblicher Veranlagung Entstehung, Ausprägung, Schweregrad und Verlauf der Erkrankungen beeinflussen – als Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zwischen Genen und Umwelt.

Genetische Veranlagung und Atopie: Die genetische Veranlagung eines Menschen bestimmt, wie gut Fremdstoffe Barrieren wie die Haut durchdringen können, wie das Immunsystem auf Reize aus der Umwelt reagiert, und welche Folgen sich daraus ergeben …weiter

Epigenetische Faktoren: Im Gegensatz zu den Genen sind epigenetische Strukturen durch das eigene Verhalten und die Umwelt beeinflussbar. …weiter
 

Die Hygienehypothese: Die sogenannte Hygienehypothese, auch Bauernhof- oder seltener Urwaldhypothese genannt, beruht auf der Beobachtung, dass Allergien bzw. atopische Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten in den Industrieländern und hier vor allem unter Stadtbewohnern stark zugenommen haben .…weiter

Luftschadstoffe: Mit Ausnahme des Tabakrauchs gelten Luftschadstoffe nicht in erster Linie als Verursacher von allergischen Erkrankungen. …weiter
 

Tabakrauch: Eine herausragende Bedeutung unter den umweltbedingten Risikofaktoren hat der Tabakrauch. …weiter
 

Auswirkungen des Klimawandels: Zunehmend wird seit einiger Zeit auch der Klimawandel als Einflussgröße für durch Pollen auslösbare allergische Atemwegserkrankungen diskutiert. …weiter

Infektionen: Infektionen scheinen als Einflussfaktor nicht nur bei der Entstehung sondern auch im Verlauf allergischer Erkrankungen eine gewisse Rolle zu spielen. …weiter
 

Psychische Faktoren: Als Provokationsfaktor für atopische Erkrankungen gelten emotionale und psychische Belastungen durch familiäre oder beruflich bedingte Stresszustände. …weiter

Ernährung: Aus der Forschung gibt es einige Hinweise dafür, dass diätetische Faktoren bei der Entwicklung allergischer Erkrankungen eine Rolle spielen können. …weiter

Mikrobiota: Bakterien im Darm, auf der Haut und in den Lungen: Darm und Haut sind flächenmäßig große Organe und Schnittstelle zwischen Organismus und Umwelt. …weiter

Quellen:

Die hier aufgeführten Leitlinien und Aufsätze richten sich, so nicht ausdrücklich anders vermerkt, an Fachkreise. Ein Teil der hier angegebenen Aufsätze ist in englischer Sprache verfasst.

  • Arshad, H.S. et al.: The effect of parental allergy on childhood allergic diseases depends on the sex of the child. Journal of Allergy & Clinical Immunology, 2012, 130(2): 427-434
  • Biedermann, T. et al. (Hrsg., 2016): Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg, 2. Aufl., ISBN9783642372025
  • Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Aktionsplan Allergien - Allergieportal. (eingestellt am 31.12.2012)
  • Darsow, U., Raap, U. (Hrsg.): Allergologie kompakt. Dustri-Verlag, München-Deisenhofen, 2016
  • Frei, T.: Globale Klimaerwärmung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. In: Allergologie, Nr. 8/2017, S. 320-326
  • Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Spezialbericht Allergien, Teil 6 Präventionsstrategien, 2000. (Letzter Abruf: 09.03.2017)
  • Höflich, C.: Klimawandel und Pollen-assoziierte Allergien der Atemwege. In: UMID – Umwelt und Mensch – Informationsdienst Ausgabe 1 (März) 2014. (Letzter Abruf: 09.03.2017)
  • Riiser, A.: The human microbiome, asthma, and allergy. Allergy, Asthma & Clinical Immunology, 2015, 11: 35

Letzte Aktualisierung:

15. November 2018